Seit
Jahren wächst der Markt der Reiseenduros schier unaufhaltsam. Im
Gleichschritt wächst die Gemeinde derjenigen Fahrerinnen und Fahrer, die
auch bereit sind, erkleckliche Beträge in die passende Ausrüstung und
Bekleidung zu stecken. Insbesondere zählen dazu die passenden
Adventure-Helme, von denen wir mit dem BMW GS-Modell, dem ARAI Tour X4 sowie dem Modell Aventuro Carbon von Touratech
bereits mehrere Produkte vorgestellt haben. Dementsprechend ist auch
klar, dass wir auch großes Interesse an den diesjährigen Newcomern
Schuberth E1 und Touratech Aventuro Mod hatten und uns dementsprechend
sehr über die von den Herstellern dankenswerter Weise zur Verfügung
gestellten Test-Exemplare gefreut haben.
Schauen wir uns in bewährter Manier zunächst an, welche Eigenschaften die Hersteller selbst ihren Schützlingen zusprechen:
Schuberth preist seinen E1 auf der eigenen Homepage mit folgenden Merkmalen an:
"Unser Dualsport-Helm für Abenteurer:
- Der Komfort eines Klapphelmes.
- Look & Feel eines modernen Adventure Helmes.
- Die Sicherheit eines Schuberth Helmes.
Das Abenteuer beginnt, wenn die Straße aufhört.
Unterwegs zur Arbeit oder ans Meer – für welchen Weg Sie sich auch entscheiden, mit dem neuen E1 von SCHUBERTH können Sie sich komplett auf das konzentrieren, was vor Ihnen liegt. Überlassen Sie ausgetretene Pfade den anderen. Der innovative Dualsport-Helm für Reise-Enduro und Adventure Bike Fahrer bietet höchsten Komfort, Flexibilität und Sicherheit für den On- und Offroad-Einsatz.PASST GENAU. SITZT SICHER
Der Motorradhelm entspricht der Prüfnorm ECE R 22.05 und kann somit in ganz Europa gefahren werden. Der E1 ist in den Größen von XS bis 3XL erhältlich. Dies entspricht Kopfumfängen ab 52 bis 65 Zentimetern.
Die Belüftung sorgt für noch mehr Luft zum Atmen:
Ein komplexes Luftkanalsystem im Inneren der Helmschale sorgt für einen angenehmen Luftdurchsatz. Die Kopfbelüftung führt die Luft für eine Zirkulation im Helm. Die Visierbelüftung verhindert das Beschlagen der Visierscheibe. Eine
große regulierbare Zusatzbelüftung am Kinnteil sorgt für Ihren langen
Atem auf anspruchsvollen Touren. Sie führt literweise frische Atemluft
zu, wenn es besonders darauf ankommt.
Für Fahrer, die durchblicken: Das Visier
Alle
SCHUBERTH-Visiere sind Visiere der optischen Klasse 1. Sie garantieren
eine verzerrungsfreie Sicht und sind anti-scratch beschichtet.
Turbulatoren zur Geräuschverminderung an der Visierkante. Die
Visiermechanik ermöglicht den schnellen Wechsel- ganz ohne Werkzeug.
Natürlich ist der E1 mit einer Antibeschlag-Scheibe ausgestattet.
Auf ins Licht: Sonnenvisier
Ein
Sonnenvisier ist im E1 gleich mit eingebaut. Mit einer Handbewegung
über einen Schieber am Helmrand kann das Sonnenvisier aus- bzw.
eingefahren werden. So können Sie sich auf plötzliches Gegenlicht
blitzschnell einstellen.
Offen und geschlossen - gut behütet ins Abenteuer:
Das Kinnteil des E1 lässt sich samt Visier und Schirm nach oben klappen. Der Schirm lässt sich in drei verschiedenen Positionen fixieren.
Das Visier lässt sich unabhängig vom Schirm bedienen.
Das Visier lässt sich unabhängig vom Schirm bedienen.
Der sitzt: sicher und bequem
COOLMAX®-Stoffe
sorgen für ein gutes Klima im Helminneren und transportieren
Feuchtigkeit effektiv ab. So entsteht ein konstant gutes Klima und eine
permanente Kühlung für den Fahrer. Natürlich ist die Innenausstattung Öko-Tex 100 zertifiziert. Sie ist leicht herausnehmbar und kann gewaschen werden.
leise am Ohr - stabil im Wind: Das Aerodynamik- und Akustikpaket
Der E1 ist windstabil, pendelneutral, verursacht keinen Auftrieb, kein Flattern und ist dazu extrem leise. Ein Spoiler sorgt neben der angepassten Helmform für diese Windschnittigkeit. Vielfach im Windkanal getestet, verbessert und bis ins Detail für maximalen Tragekomfort designt."
Der Schwarzwälder Reise- und Zubehörspezialist Touratech gibt seinem Aventuro Mod auf der eigenen Homepage folgende Eigenschaften mit auf den Weg:
"Einzigartig vielseitig:
Der AVENTURO Mod macht Schluss mit schlechten Kompromissen!
Er
vereint die gute Belüftung, das große Gesichtsfeld und das schützende
Schild eines Adventure-Helms mit den Qualitäten eines Klapphelms, die
nicht nur Brillenträger schätzen. Gerade auf Reisen ist das Gesicht ein
wichtiges Kommunikationsmittel. Flüchtige Motive sind schnell mit der Kamera eingefangen, ohne umständlich den Helm vom Kopf ziehen zu müssen.
MODULAR-SYSTEM
Durch austauschbare Komponenten erhält der AVENTURO Mod jeweils die gewünschten Funktionen, ohne so viele Kompromisse eingehen zu müssen wie ein Allroundhelm. Der Helm ist in Windeseile umgebaut und kann so den bevorstehenden Anforderungen ideal
gerecht werden.
KLAPP-FUNKTION
Schuberth ist weltweit der Spezialist im Klapphelmbereich. Schuberth-Helme sind leise und extrem funktionsstabil und die Produktion in Deutschland garantiert Topqualität. Ganz klar – wir arbeiten nur mit den Besten zusammen!
- Tausendfach bewährtes Klappsystem by Schuberth
- Maximaler Komfort für Brillenträger
- Schild klappt mit Kinn-Teil hoch und automatisch bis zur
voreingestellten Position wieder mit runter - Nie wieder Passanten anbrüllen müssen, um nach dem Weg zu fragen
- Nie wieder schlechte Fotos, weil der Kamera-Sucher nicht in das Gesichtsfeld des Helmes passt
- Maximum an Sicherheit nach einem Unfall
- Handlungssicherheit für Ersthelfer
INNENSCHALE
Aus speziellem und optimiertem EPS-Schaumstoff. Die komplexe Mehrzonen-Ausschäumung garantiert eine optimale Stoßdämpfung.
INNENPLOSTER
COOLMAX®-Polsterung, komplett herausnehmbar und waschbar (Handwäsche, 30°C), optimale Passform.
VERSCHLUSSSYSTEM
Mikro-Lock Ratschenverschluss, präzise Einstellung der Kinnriemenlänge durch Justierung auf beiden Seiten, einfache Handhabung.
SICHERHEIT
Mit
Schuberth haben wir uns bewusst für einen Partner entschieden, der für
höchste Qualität steht und dank seiner jahrzehntelangen Erfahrung zum
Anbieter der sichersten Helme auf dem Markt zählt. Aktive und passive
Sicherheit sind gerade beim Helm von höchster Priorität.
- Made in EU (Germany)
- Helmschale aus speziellem Glasfaser-Laminat
(von Schuberthentwickelt)
(von Schuberthentwickelt)
- Zertifiziert nach ECE 2205- Zertifiziert nach ECE 2205 und DOT
- Beschlag- und verzerrungsfreies Visier (erfüllt europäische Standards
für „class 1 optics“)
für „class 1 optics“)
- Reflektierende Komponenten (auch im Kragenbereich)
- Fein verstellbarer Ratschen-Verschluss mit Micro-Verrastung
VORTEILE AUF EINEN BLICK
- Helmschild einfach und werkzeugfrei montierbar, inklusiveAbdeckkappen (bei entferntem Schild)
- Im Windkanal aerodynamisch optimierter Helmschild mit Memory-Funktion, in drei Positionen verstellbar
- Waschbarer Filter im Bereich Kinn-/Mund-Ventilation
- Integrierte Sonnenblende – stufenlos verstellbar (erfüllteuropäische Standards für „class 1 optics“)
- Vorbereitet für Schuberth SRC-System C3Pro
- Herausnehmbare und waschbare Innenausstattung aus Coolmax-Material
- Abnehmbarer Kinnwindschutz
- Hervorragende Aerodynamik
- Extragroße Lufteinlässe
- Variable Belüftungsmöglichkeiten, verbesserte Ventilation
- Sehr leise durch akustisch optimierte, spezielle Konstruktion"
Sowohl
an der Beschreibung als auch an den Fotos kann man die gemeinsame
Herkunft und auch die geringfügigen Unterschiede zwischen beiden
Modellen erkennen. Beide basieren auf der Grundkonstruktion des
Schuberth-Klapphelms C3 Pro, den wir selbst seit Jahren insbesondere auf
längeren Reisen nutzen und unter anderem wegen seiner Passform sowie
seiner geringen Lautstärke schätzen. Von diesem Modell wurden
Helmschale, Innenleben und Antennen-Vorbereitung genommen, um mit einem
zusätzlichen Sonnenschild sowie einem neu konzipierten Kinnteil
komplettiert zu werden.
Dementsprechend
hat man beim Aufsetzen beider Helme sofort das berühmte
„Schuberth-Feeling“, an dem sich oftmals die Geister scheiden:
Bekanntlich gibt es unter Motorradfahrern sog. „Schuberth-Köpfe“, auf
denen die Magdeburger Schalen perfekt sitzen, und solche, die überhaupt
nicht in die Murmeln passen. Wir haben in unserer Redaktion mehrere
„Schuberth-Köpfe“ vertreten und diese sind sich einig: Wenn wir mit
geschlossenen Augen einen zufällig gereichten Schuberth-Helm aufsetzen,
würden wir ihn sofort allein anhand der Passform erkennen. Das ist
sowohl beim E1 als auch bei Aventuro Mod nicht anders.
Großer
Vorteil der Verwendung der vom C3 Pro stammenden Helmschale ist unter
anderem auch, dass die entsprechenden hauseigenen und bereits vor Jahren
zusammen mit Cardo entwickelten Kommunikationsmöglichkeiten „SRCS“ aus
dem C3 Pro in die neuen Modelle passen und dort weiterverwendet werden
können. Da sich insoweit nichts an den Einbaumöglichkeiten sowie an der
Funktionalität ändert, braucht das hier nicht gesondert dargestellt zu
werden und es kann dazu auf unseren früheren Ausführungen (siehe hier, hier und hier) verwiesen werden.
Neu
dagegen ist das Kinnteil, das leichte Unterschiede zwischen den
ansonsten fast wie Zwillinge auftretenden neuen Modellen aufweist: Ein
markantes und zu einem Adventure-Helm passendes Kinnteil musste her und
das war dann auch die beste Gelegenheit, die bislang schon gut
funktionierende Belüftung des C3Pro für die Belange im Offroad-Einsatz
zu optimieren. Im Ergebnis entstand zusätzlich zu der oberen
Belüftungsklappe, die bei geschlossenem Visier ein Abführen eines Teils
des Fahrtwindes vom Visier ins Helminnere ermöglicht, nun ein weiteres
Belüftungselement. Während man bei dem Schuberth-Modell im geöffneten
Zustand deutlich die Belüftungslöcher erkennen kann, zeigt sich das
Touratech-Modell etwas verheimlichend und zeigt optisch bis auf den
anders stehenden Bedienknopf keine Unterschiede zwischen den
verschiedenen Positionen.
In
der Praxis dagegen konnten wir bislang keine wesentlichen Unterschiede
zwischen den beiden neuen Ausgestaltungen der zusätzlichen Kinnbelüftung
erkennen, was möglicherweise auch an den bislang noch nicht so extrem
heißen Temperaturen liegen mag.
Ebenso
erstaunlich wie erfreulich ist an den neuen Modellen, dass die neu
geformten Kinnteile im geschlossenen Fahrzustand nun auch in puncto
Fahrsicherheit einen entscheidenden Schritt nach vorne gemacht haben:
Während wir die Kritik einiger Besitzer des C3 Pro nachvollziehen
können, dass der Schulterblick stark eingeschränkt sei, ist das sowohl
beim E1 als auch beim Aventuro Mod anders. Das Kinnteil des C3 Pro ragt
soweit vor, dass je nach Sitzposition und Auftragen insbesondere der
Schulterprotektoren oftmals das Kopfdrehen stark eingeschränkt ist.
Obwohl wesentlich markanter wirkend haben die Hersteller des E1 und des
Aventuro Mod hier Abhilfe geschaffen und man kann nun den Kopf deutlich
weiter drehen, um eventuelle Fahrzeuge auf den benachbarten Spuren oder
Fahrräder auf parallel in den Städten verlaufenden Radwegen zu
entdecken. Wegen des damit einhergehenden Sicherheits-Plus finden wir
das besonders gut und erwähnenswert.
Die
verbaute Sonnenblende ist ein aus dem Enduro-Sport entliehenes
Stil-Element von Adventure-Helmen. Ein solches Tool haben wir bei den
bislang getesteten Helmen durchweg kritisiert: Anders als auf im Stehen
gefahrenen Offoad-Strecken, wenn der Kopf durch die andere Fahrhaltung
stärker nach vorn geneigt ist, bringen die Sonnenschirme der übrigen von
uns getesteten Adventure-Helme in der Praxis rein gar nichts. Wer nicht
exakt zur Mittagszeit genau nach Süden ausgerichtet unterwegs ist, wird
auch nicht viel von der schattenspendenden Wirkung dieser Sonnenvisiere
erleben, weil sich die Sonnenstrahlen einfach neben dem Sonnenschild
vorbeischlängeln und dann die Augen doch erreichen.
Bei
den beiden Modellen von Schuberth und von Touratech ist das komplett
anders: Bei beiden Modellen lässt sich das Sonnenschild in der Neigung
in drei Positionen verstellen. Während die oberste in etwa der
Positionierung der anderen Sonnenschirme entspricht, kann man den
Schattenwurf mit der mittleren Position vergrößern und mit der niedrigen
Position, wenn sich das Sonnenschild langsam von oben ins Sichtfeld des
Helmbesitzers bewegt, deutlich und effektiv vergrößern. Mit dieser
Neigungsverstellung spielt das Sonnenschild beider Helme eine sehr gute
Rolle und erledigt seinen Job deutlich häufiger und besser, als es die
Konkurrenzmodelle konstruktionsbedingt können.
Achtung:
Interessierte, die sich eines der Modelle mal ein wenig näher beim
Händler des Vertrauens ansehen wollen, mögen bitte eines bedenken: Das
Sonnenschild wird auf beiden Seiten des Visiers mit kleinen Hebeln
fixiert. Diese Hebel müssen zuerst gelöst werden, eh die Position des
Sonnenschilds variiert werden kann. Anderenfalls droht eine Beschädigung
dieser Sicherungsmechanismen.
Ein
besonderer Clou ist Schuberth, wo ja sowohl das eigene als auch das
Touratech-Modell produziert wird, aber noch gelungen: Klappt man – wie
bei einem Klapphelm durchaus üblich – das komplette Kinnteil zum Auf-
oder Absetzen des Helms auf, wird das Sonnenschild ebenfalls ein wenig
nach oben verschoben. Beim Zuklappen des Kinnteils wiederum wird das
Sonnenschild wieder in die zuvor gewählte Position gebracht und muss
nicht mehr neu eingestellt werden. Das ist sehr komfortabel und
praktisch.
Ansonsten könnte man glauben, Touratech hätte sich unsere damaligen Hinweise bei unserer Vorstellung des Aventuro Carbon
zu eigen gemacht: Bereits damals hatten wir uns zwingend ein
integriertes Sonnenvisier gewünscht, um den Helm auch unter heutigen
Anforderungen als vollständig und sinnvoll ausgestattet bezeichnen zu
können. Da die Basis des E1 bzw. des Aventuro Mod eben der bisherige C3
Pro ist, wurde von diesem Modell auch das integrierte Sonnenvisier
übernommen und ergänzt nun das schon allein effektive Sonnenschild
zusätzlich: Insoweit bieten E1 und Aventuro Mod quasi Gürtel und
Hosenträger :-)
Suchen
wir nach Unterschieden zwischen den beiden Modellen, werden wir im
Detail fündig: Das neue Kinnteil wirkt beim Touratech etwas kantiger,
aggressiver und hebt den Offroad-Aspekt noch etwas stärker hervor.
Einige kleinere Plastik-Teile werden beim Touratech-Modell extra für
diesen Helm hergestellt und mit dem eigenen Logo versehen, ohne dass
sich uns jetzt ein funktionaler Unterschied erschloss. Außerdem bringen
die Schwarzwälder Ihr Offroad- und Reise-Knowhow derart ein, dass am
Hinterkopf eine Haltespange für Gurte von Cross-Brillen angebracht ist.:
Wird der Aventuro Mod ohne Visier gefahren, sollen Träger von
Cross-Brillen hier zusätzlich unterstützt werden. Für uns bleibt aber
zweifelhaft, ob die Öffnung des Visierausschnitts überhaupt groß genug
für handelsübliche Brillen ist. Möglicherweise ist in diesem
Zusammenhang zu sehen, dass es ein eigenes Brillenmodell von Touratech
für den Aventuro Mod gibt.
Beide
Helme tragen sich wie schon eingangs beschrieben schuberth-typisch und
damit für viele Köpfe unseres Redaktionsteams geradezu perfekt. Die
schon aus dem C3 Pro bekannte geringe Geräuschkulisse konnte trotz der
vorgenommenen Anpassungen in beide Modelle übernommen werden: Selbst bei
höheren Geschwindigkeiten bleiben beide Helme sehr erträglich leise.
Allerdings darf man auch nicht vergessen, dass diese Helme wohl nur auf
Reise-Enduros ihr Einsatzgebiet finden und dort regelmäßig ein
effektiver Wetter- und vor allem Windschutz durch ausreichend
dimensionierte Scheiben gewährleistet ist.
Erfreulich
fanden wir, dass auch das bei beiden Modellen montierte Sonnenschild
selbst bei höheren Reisegeschwindigkeiten weder laut noch instabil und
unruhig wurde. Während noch bei Touratechs Aventuro Carbon empfohlen
wurde, das Schild bei höheren Geschwindigkeiten abzubauen, sehen wir
diese Notwendigkeit weder beim E1 noch beim Aventuro Mod.
Beide
Modelle sind darüber hinaus bereits im Auslieferungszustand mit einem
Pinlock-Visier ausgestattet und somit auch für kühlere und feuchte Tage
bestens vorbereitet.
Was
die Designs angeht, haben beide Anbieter verschiedene Unicilor- und
Dekor-Modelle im Angebot, so dass auch der eigene optische Geschmack
befriedigt werden kann. Natürlich variieren dann auch die Preise, wie
man es auch von anderen Anbietern und/oder anderen Modellen kennt. Und
genau hier kommen wir zu dem eigentlichen, vielleicht aber auch einzigen
Knackpunkt dieser Helme:
Wer
sich für einen E1 von Schuberth oder einen Aventuro Mod von Touratech
entscheidet, kommt - abhängig vom gewählten Design - derzeit kaum unter
650-700 Euro für den Kaufpreis davon. Das ist ein stattlicher Betrag,
den sich nicht jede(r) leisten kann oder will. Auf der anderen Seite
erhält man mit diesen Modellen vor allem hervorragend verarbeitete
Kopfschützer. Und auch, was die Funktionalität betrifft, gibt es zu
diesen beiden Helmen bislang kaum Alternativen auf dem Markt: Es gibt
kaum Adventure-Klapphelme, die dann auch noch mit Sonnenvisier UND
Sonnenblende ausgestattet sind. Wenn man dann aber vor allem auf die
höchst effektive Verstellmöglichkeit des Sonnenschilds schaut, wird man
wohl vergeblich nach Alternativen suchen. Und genau diese
Verstellmöglichket ist ein wirkliches Highlight der beiden Helmmodelle.
Selbstverständlich
kann man auch das hohe Gewicht der Boliden (größenabhängig ab ca. 1700
g) kritisieren, aber wenn man die bekannte Basis des C3 Pro nimmt und
allein das zusätzliche Material für das Sonnenschild und die dafür
notwendige Mechanik dazu rechnet, erklärt sich auch das Gewicht sehr
schnell: Wer einen großen Funktionsumfang, viel Ausstattung und
Funktionalität möchte, kann kein Leichtgewicht erwarten. Ansonsten
sollte man eventuell auf Ausstattung verzichten und ist dann vielleicht
mit einem spartanisch ausgestatteten Sporthelm besser bedient.
Die
Möglichkeit, mittels ggf. sogar schon von früheren Helmen vorhandenem
SRCS von Schuberth oder – und darauf gehen wir demnächst in einem
gesonderten Beitrag ein – mit dem ebenfalls passenden SENA 10U eine
nahezu unsichtbare Integration eines Bluetooth-Kommunikationssystems zu
schaffen, rundet die Funktionalität der beiden Abenteuer-Zwillinge ab.
Fazit:
Mit
Ausnahme des schon erwähnten hohen Anschaffungspreises halten wir hier
zwei Helme in den Händen, die wir für den Einsatz auf einer Reiseenduro
als perfekt bezeichnen möchten. Da aber Qualität und Funktionsumfang
bekanntlich nun mal ihren Preis haben, können wir in diesem Fall diesen
auch nicht ernsthaft kritisieren. Und die Frage, welcher Helm von den
beiden der bessere sei, kann man nach unserer Auffassung allein auf die
Frage des persönlichen Geschmacks, des Designs oder der ggf. bestehenden
eigenen Hersteller-Affinität beschränken; funktional liegen sie – wie
soll es bei Zwillingen auch anders sein – nahezu punktgenau beieinander.
Dementsprechend
fällt unser abschließendes Urteil zum Schuberth E1 und Touratech
Aventuro Mod auch innerhalb des Redaktionsteams einhellig aus: Volle 5
von möglichen 5 LikeBikes ergänzt um einen Motorrad-Tourer.com-Tipp!
sind für diese beiden Modelle absolut gerechtfertigt. Wir haben
jedenfalls zwei neue Reisegefährten, die uns von nun an auf zahlreichen
Kilometern begleiten werden.
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