Ein
einziges Paar Handschuhe, das man bei jedem Wind und Wetter nutzen
kann? Sowohl bei minus 10 als auch bei plus 30 Grad einsetzbar, bei
Regen wie bei Sonnenschein, im Sommer wie im Winter immer das gleiche
Fahrgefühl? Was nach dem Wunschtraum vieler Motorradfahrer klingt,
verspricht der französische Hersteller Furygan für seinen Handschuh Matt
D30, der als "All-Season" angepriesen wird. Das ist für das
Redaktionsteam von Motorrad-Tourer.com Grund genug, sich dieses Produkt
mal etwas näher anzuschauen.

Aber zunächst die Beschreibung, die der Hersteller selbst auf seiner deutschsprachigen Website für uns bereithält:
"Matt D3O All-Season Handschuhe
Unsere
Mission Impossible: einen Saison- Handschuh, wasserdicht, praktisches
Design, komfortabel, CE zugelassenen und subtil stilvoll - alles zu
einem vernünftigen Preis. Mit dem Matt D3O hat unser Motion Lab das
Unmögliche möglich gemacht!
• Der Matt D3O ist CE zugelassen
• 65% Polyester und Polyurethan, 22% Leder.
• Externe D3O Schutzschale
• Wasserdichte und atmungsaktive Membran.
• Futter aus gebürsteter spezifischen Wirkware für Komfort, gepolstertes Thinsulate-Thermofutter
• Furygan Sensible Wissenschaft: Zeigefinger und Daumen sind mit einem spezifischen Einsatz für die Verwendung von Touchscreen-Geräten ausgestattet.
• Handoberfläche 100% Leder.
• Komfort Verstärkung an der Handfläche, wo die Reibung mit dem Lenkergriff größer ist.
• Handgelenk und Stulpe Einsteller"
• 65% Polyester und Polyurethan, 22% Leder.
• Externe D3O Schutzschale
• Wasserdichte und atmungsaktive Membran.
• Futter aus gebürsteter spezifischen Wirkware für Komfort, gepolstertes Thinsulate-Thermofutter
• Furygan Sensible Wissenschaft: Zeigefinger und Daumen sind mit einem spezifischen Einsatz für die Verwendung von Touchscreen-Geräten ausgestattet.
• Handoberfläche 100% Leder.
• Komfort Verstärkung an der Handfläche, wo die Reibung mit dem Lenkergriff größer ist.
• Handgelenk und Stulpe Einsteller"

Zunächst fällt beim Betrachten der durchaus preisgünstigen Handschuhe - sie sind bereits für weniger als 60 Euro pro Paar erhältlich
- auf, dass unterschiedliche Materialien verwendet werden: Während der
Handrücken und weite Bereiche des Schafts aus einer Kunstfaser bestehen
und nur punktuell mit Lederstücken besetzt sind, werden die
Handinnenflächen aus Leder gefertigt. Das gewährleistet einerseits einen
sicheren, rutschfesten Griff. Andererseits konnte auch eine
wasserdichte Membran eingearbeitet werden.

Auffällig
ist auch das äußerst wohlige Gefühl, dass sich einstellt, wenn man sich
die Matt D30 überstreift: Das kuschelige Thinsulate-Futter verspricht
nicht nur warme Hände bei kalten (Fahrt-)Winden, sondern umschließt auch
sogleich hautfreundlich die Handfläche und die Finger. Unsere ersten
Test-Kilometer haben wir auch bereits im Februar zurückgelegt und waren
da von der wärmenden Wirkung des Furygan-Sprößlings sehr angetan. Auch
bei höheren Temperaturen fand kein Fahrtwind ein Schlupfloch in das
Innere der Handschuhe und die Finger blieben sehr lange angenehm warm.

Auch
führt die großflächige Verwendung der Polyester- und
Polyurethan-Flächen dazu, dass die Handschuhe sehr bequem und nicht
einschnürend sitzen. Die Finger, mir bei zahlreichen anderen Modellen
oftmals ein wenig zu lang, passen in meinem Fall nahezu perfekt und
lassen demzufolge auch eine sichere Bedienung des Touchscreens meines
Navigationsgeräts zu. Fehl- oder ausbleibende Funktionen durch zu lange,
umknickende, wabernde Fingerenden treten mit dem Matt D30 nicht auf.

Was hat es nun mit der Bezeichnung D30 auf sich. Diese beschreibt ein System von Protektoren,
die mittlerweile Einzug in die Produkte zahlreicher, durchaus auch
hochpreisiger Anbieter von Motorradbekleidung gefunden haben. Meine
mittlerweile schon etwas in Jahre gekommenen aber noch immer voll
funktionsfähigen Rukka-Kombis Armas und Airoad
stammen noch aus der "Vor-D30-Zeit", denn mittlerweile stattet unter
anderem auch der Premium-Hersteller Rukka seine Produkte mit den
Protektoren von D30 aus. Hauptmerkmal ist, dass diese Protektoren "im
Ruhezustand" eher weich und damit deutlich flexibler als viele harte
Materialien sind. Im Falle eines Aufpralls verdichtet sich aber dieses
Material und Sekundenbruchteilen und bietet dann eine harte,
widerstandsfähige und robuste Schutzfläche, wie es sehr anschaulich
auf der Hersteller-Homepage beschrieben wird..

Selbstverständlich
haben wir den Matt D30 nicht nur an kühlen Wintertagen genutzt. Als
"All-Seasons"-Modell musste er nun auch an den ersten schönen und warmen
Tage dieses Jahres bei etwa 25 Grad zeigen, was in ihm steckt. Und an
dieser Stelle muss man eines klar stellen: Auch Furygan kann die Physik
nicht außer Kraft setzen. Ein mit einem Thinsulate-Futter ausgestatteter
Handschuh ist bei solchen Temperaturen zu warm, auch wenn Matt D30 auf
dem Typenschild steht.

Wir
finden es fast ein wenig schade, dass sich der Hersteller auf diese Art
unnötig um den vollständigen Ruhm für sein Produkt bringt, wenn er
diesen Handschuh so wenig differenziert anbietet. Wir glauben, dass es
niemand ernsthaft erwartet, mit einem Handschuh die gesamte
Temperatur-Palette einer Motorrad-Saison abdecken zu können. Insoweit
braucht es eines solchen Versprechens eigentlich gar nicht. Und wenn man
berücksichtigt, dass man mit dem Matt D30 ein wunderbar passendes und
bequemes Modell eines wasserdichten, aber dennoch wie wir finden sehr
preiswerten Handschuhs bekommen kann, dann wird auch niemand ernsthaft
zögern, sich noch zusätzlich einen leichten Sommerhandschuh für die
warmen Tage zuzulegen.
Fazit:
Der Matt D30 von Furygan hat uns als toller, sehr bequemer und warmer
sowie wasserdichter Handschuh für die kühleren Tage bis etwa 15 Grad
sehr überzeugt. Für den Preis von weniger als 60 Euro haben wir kaum
erwartet, so viele positive Features angeboten zu bekommen. Wäre er
nicht fälschlich als "Allzweckwaffe" angepriesen worden, hätte er ganz
klar um die Maximalbewertung mitgespielt. So müssen wir einräumen, dass
er eine zugesicherte Eigenschaft, nämlich bei jedem Wetter einsetzbar zu
sein, aus unserer Sicht nicht hat, was zur Abwertung führt und damit
ein LikeBike kostet. Mit insgesamt 4 von 5 möglichen LikeBikes bringen
wir aber dennoch zum Ausdruck, dass man sich dieses Modell ruhig einmal
näher anschauen darf. Spätestens rechtzeitig vor dem nächsten Herbst...

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