Samstag, 1. Oktober 2016

Conti TrailAttack 2

August 2014

Nach den ersten kleineren Touren und einigen Kilometern auf unserer neuen Travel-Q-ueen, der 1200er GS, stand eine Entscheidung schnell fest: Neue Gummis müssen her. Der Vorbesitzer hat das Motorrad leider mehr herumstehen lassen, als dass er es bewegt hat. Und so zeigten die alten Schlappen zwar noch ein leidliches Profil. Aber ein immerhin schon fast sechs Jahre altes Herstellungsdatum sowie eindeutige Spuren des Fahrens mit zu niedrigem Luftdruck sprachen eine deutliche Sprache.




Nach den zuletzt so guten Erfahrungen mit dem Online-Reifenhändler Tirendo war klar, wir würden uns wieder auf diesem Portal umgesehen.

 

So fiel dann unsere Wahl auf den TrailAttack 2 von Continental. Dieses Modell wird oftmals als sehr gute Wahl für die große GS genannt, wenn überwiegend Straßen-Kilometer abgerissen werden sollen und nur ab und an mal ein Ausflug in leichtes Gelände geplant ist. Und für lediglich etwa 200 Euro erstanden wir dann unsere neuen Fahrbahnverbindungen.

 

Wie selbstverständlich wurden die neuen Reifen in unserer Partner-Werkstatt von Pfiffikus aufgezogen und durften auch gleich die ersten Strecken des Berliner Umlands kennenlernen. Dabei gewannen wir den Eindruck, dass die Herstellerangaben durchaus berechtigt sind: Eine besonders aufgeraute Oberfläche in Verbindung mit dem Verzicht auf den Einsatz von Trennmitteln bei speziell beschichteter Reifenform soll nach Angaben des niedersächsischen Reifenherstellers eine besonders kurze Einfahrzeit ermöglichen.


Und tatsächlich merken wir schon recht zeitig auch bei zügiger Fahrt auf trockener und warmer Fahrbahn keinerlei Rutscher. Alles weitere wird die nächste Zeit zeigen, wir freuen uns jedenfalls schon darauf.



Update Mitte Januar 2015:

Mittlerweile sind wir deutlich über 5000 km mit dem TrailAttack 2 von Continental unterwegs gewesen. Dabei wurde dieser sowohl auf ganz unterschiedlichen Untergründen als auch bei verschiedenen Temperaturen und Witterungsbedingungen eingesetzt. Unterwegs auf unserer #CzechCircle 2015 umrundete er beispielsweise Tschechien und musste sich dabei teils auf kleinen Straßen im Erzgebirge und am östlichen Rande von Mähren beweisen. Aber auch längere Autobahnetappen und kurvige Landstraßen mit unterschiedlich gutem Belag wurden mit ihm befahren.

Der TrailAttack 2 hat dabei zu keinem Zeitpunkt einen Anflug von Schwäche oder Unsicherheit gezeigt. Bereits vom ersten Meter an - und das gilt auch bei kühleren Temperaturn kurz über dem Gefierpunkt - greift er zuverlässig und souverän, ohne sich einen Rutscher zu erlauben. Nasses Kopfsteinpflaster, schlaglochübersäte Asphaltruinen oder Betonplattenwege - Voraussetzungen die man rund um die kleineren Ortschaften im Osten Deutschlands nach wie vor häufig antrifft - stellen ihn vor keine Probleme. Onroad hat er sich damit von seiner allerbesten Seite gezeigt.


Außerdem haben wir den Conti-Gummi selbstverständlich auch abseits befestigter Wege bewegt. Hier zeigt sich dann ein etwas differenzierteres Bild. So führt er Motorrad und Piloten sicher über Plattenspuren und kurze Rasenabschnitte dazwischen. Auch leidlich feste Feld- oder Sandwege meistert der TrailAttack 2 ganz ordentlich, ebenso Schotterpassagen. Aber je weicher der Untergrund wird, desto mehr treibt man ihn an seine Grenzen: Einige Regentage mit zahlreichen Litern Regenwasser pro Quadratmeter hatten vor unserer Testfahrt die Waldwege in ein abwechslungsreiches Geläuf mit unterschiedlichen Voraussetzungen verwandelt. Dabei zeigte sich, dass der TrailAttack 2 immer dort, wo entweder loser Sand oder aber auch matschige, nasse Abschnitte zu bewerkstelligen waren, volle Aufmerksamkeit erforderte und nicht alle Situationen wirklich souverän meisterte: Einmal im Schlamm angehalten, griff der mit Straßenprofil versehene Gummi nicht ausreichend und machte dem Namen des Reifens nicht unbedingt alle Ehre.


Insgesamt aber ließen sich auch diese Streckenabschnitte mit der 12er GS bewerkstelligen. Und wer sich nicht von der Reifenbezeichnung zu viel verspricht sondern auf die Einsatzbeschreibung des Herstellers achtet, wird nicht enttäuscht sein: Das vorrangige Einsatzgebiet dieses Reifens ist und bleibt die Straße, von der er lediglich ab und an mal einen Abstecher auf unbefestigte Schotter- und Feldwege ermöglichen soll. Diese Aufgabe erledigt Contis TrailAttack 2 mit Bravour und hat sich damit in die Herzen der Redaktionsmitglieder auf der 12er GS gefahren.

Nach mittlerweile mehr als 5000 km Laufleistung haben auch sowohl Vorder- als auch Hinterrad nur wenig an Profilstärke verloren, so dass hier noch einige Einsatzstrecke vor uns liegen dürfte. Da aber oftmals das Reifenmatrial progressiv abgenutzt wird - also zunächst sehr lange praktisch unverändert vorhanden ist, aber sehr schnell abbaut, wenn die härtere Außenschicht abgetragen wurde - trauen wir uns hier momentan noch keine Prognose zu.


Bei unserer Bewertung des Reifens gehen wir daher von der oben beschriebenen vom Hersteller vorgesehenen Nutzung weit überwiegend auf der Straße mit gelegentlichen Abstechern rechts und links davon aus. Hier hat der TrailAttack 2 prächtig überzeugt und ist aus unserer Sicht für dieses Einsatzgebiet eine eindeutige und klare Kaufempfehlung und hat sich neben einem Motorrad-Tourer.com-Tipp auch volle 5 LikeBikes verdient.


Wer dagegen deutlich größere Offroad-Anteile in seine Streckenführung einbaut, wird sich dagegen nach Alternativen auf dem Reifenmarkt umsehen.




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