Freitag, 23. Juni 2017

#HiHo2017 – als die Überfahrt (fast) zur Kreuzfahrt wird

Nachdem wir leider während unseres Caravan-Roadtrips Highland-Hobby #HiHo2017 auf allen Campingplätzen ohne W-Lan auskommen mussten, folgt jetzt nach und nach eine Zusammenfassung unserer unserer Erlebnisse auf dem Weg zur Insel und in Schottland.






Zunächst starten wir am Montag aus dem Südosten von Amsterdam, um von unserem Gaasper-Camping bis an die Küste in den kleinen Vorort Ijmuiden zum Fährhafen der DFDS Seaways zu fahren. Dort kommen wir genau rechtzeitig an, um noch eben vor Beginn des Check-In einen kleinen Imbiss im Hafenrestaurant Kob van de Haven zu uns zu nehmen.






Nach der üblichen Wartezeit rollen wir dann mit unserem Hobby-Gespann zwischen Trucks und Reisebussen in den Bauch des Schiffs „Princess Seaways“, um anschließend unsere kleine aber zweckmäßige und saubere Außenkabine mit eigenem Bad aufzusuchen. 





Anschließend nutzen wir die Zeit bis zum Ablegen der Fähre, um das Schiff näher zu erkunden. Dabei stoßen wir auf eine unerwartete Vielfalt von Restaurants, in denen wir heute das Abendessen und morgen früh das Frühstück einnehmen könnten.







Schon bei der Buchung hatten wir uns für das „7-Seas-Restaurant“ entschieden, weil wir uns von diesem die für uns interessanteste und abwechslungsreichste Auswahl an Buffet-Gerichten erwarten.



















Was wir dann aber nicht erwartet hatten, ist die Qualität und der Geschmack des – zugegeben mit 34 Euro pro Person und ohne Getränke nicht ganz preiswerten – Buffets, das uns dann ab 18 Uhr erwartet und verwöhnt: Zahlreiche kalte und warme Leckereien werden auch optisch sehr ansprechend präsentiert und ermuntern uns, öfter als zunächst gedacht unsere Teller wieder aufzufüllen bzw. gegen neue, volle wieder einzutauschen. Eine breite Auswahl an Fisch- und Fleisch-Gerichten will nun einmal auch ausprobiert und gekostet werden.





Unser Fazit: Wer es kulinarisch eher einfach bis spartanisch mag, wird auf der „Princess Seaways“ der DFDS Seaways kaum glücklich werden: Dafür sind einfach die Preise dann doch zu hoch angesetzt. Wer aber – so wie wir – einen schönen und erholsamen Urlaub auch mit dem Genuss von gutem und vor allem gut zubereitetem Essen verbindet, für den können wir eine klare Empfehlung für die abendlichen Köstlichkeiten des 7-Seas aussprechen, der wird eher nicht enttäuscht werden. Nach bereits zwei Kreuzfahrten mit AIDA Cruises können wir festhalten, dass das Essensangebot der DFDS-Fähre sich qualitativ keinesfalls hinten anstellt, sondern zumindest bei einigen Gerichten in puncto Qualität sogar das Kreuzfahrt-Angebot übertrifft.















Nach einem abendlichen Bummel durch die verschiedenen Bars und Show-Angebote, die ebenfalls das uns bekannte und von uns sehr geschätzte Kreuzfahrt-Niveau erreichen, ziehen wir uns dann in unsere Kabine zur Nachtruhe zurück.







Ok, hier merken wir dann schon, dass wir dann doch nicht auf einer Kreuzfahrt sind und in Sachen Komfort vielleicht doch lieber die Commodore-Kabinen ins Auge hätten fassen sollen? Egal, wir sind ja nicht auf Seereise, sondern auf einem Caravan-Roadtrip unterwegs, und da liegt der Fokus eh auf anderen Aspekten.















Ein ausgiebiges Frühstück am folgenden Morgen stärkt uns dann für die weitere Anreise nach Schottland auf sechs Rädern, und schon gegen 10 Uhr erreichen wir Newcastle upon Tyre und die Insel, noch in England. Nachdem wir dann durch zahlreiche Kreisverkehre, in denen ich einige Besonderheiten des Links-Verkehrs gleich üben darf, die Stadt Newcastle verlassen haben, erwartet uns eine sanfte Hügellandschaft Nordenglands. Manchmal, wenn auch regional nicht ganz passend, kommen uns einige Bilder aus Rosamunde-Pilcher-Filmen in den Kopf, so anmutig reihen sich die Hügellandschaften aneinander.

 



Nach einigen Meilen macht sich zur frühen Mittagszeit bei uns beiden ein leichtes Hungergefühl bemerkbar. Wie arrangiert steht auch kurze Zeit später ein liebevoll gemaltes Hinweisschild am Straßenrand, das auf „The Good Food Stop“ von „Aunty L“ hinweist. 


Ein kurzer Blickkontakt zwischen Simone und mir reicht aus, und der Blinker setzt sich fast wie von selbst: In einer leicht von der Fahrbahn weggeführten und damit etwas geschützten Parkbucht wartet mit deutlich hörbarem Geknatter eines Stromgenerators ein Food-Anhänger darauf, von uns erobert zu werden.







Sogleich sind wir mit den beiden Betreibern in einen regen Plausch verwickelt, während Fleisch, Speck und Zwiebeln für unsere Cheeseburger auf der heißen Herdplatte vor sich hinbrutzeln. 



Was uns dann erwartet, ist der vielleicht beste Cheeseburger, den man auf der Insel bekommen kann: Unglaublich lecker, saftig und frisch ist er - sogar mit Temperaturkontrolle - auf den Punkt gegrillt und heißt uns in Britannien willkommen.





Fast schon leider müssen wir dann gestärkt weiter, wären wir doch gerne zu einem noch längeren Plausch an diesem liebenswerten Ort geblieben. Und so nehmen wir uns vor, wenn es irgendwie passt, vielleicht auf der Rückreise noch einmal vorbeizukommen.





Etwa 25 Meilen später erreichen wir die schottische Grenze, die uns zugleich nicht nur mit einem entsprechenden Schild, sondern vor allem mit einem traumhaften Aussichtspunkt und einer bemerkenswerten Rundumsicht über die umliegenden Hügel und Täler, begrüßt.









Wir erreichen dann auf unserem Weg nach Edinburgh das kleine Örtchen Jedburgh mit seiner auf dem Hügel thronenden und von weitem sichtbaren Abbey.



Für den Besuch dieser sehenswerten Klosterruine setzen wir zum ersten Mal unseren Explorer-Pass von Historic-Scotland ein und sparen damit den Eintritt von sechs Euro pro Person.







Von hier aus folgen wir der Landstraße an Melrose mit der gleichnamigen Abbey vorbei bis nach Edinburgh, wo wir uns noch durch ein wenig Stau auf der südlichen Umgehungsstraße hindurchwinden müssen.





Letztendlich kommen wir im Mortonhall Caravan and Camping Park im südlichen Edinburgh an. Dieser Campingplatz gehört zu den Thistle-Parks, einem Zusammenschluss von Campingplätzen, die alle vom schottischen Fremdenverkehrsamt mit mindestens vier oder gar fünf Sternen zertifiziert wurden und somit alle einem sehr gehobenen Standard entsprechen.









Auch im Mortonhall Park finden wir mit Kies angelegte Stellplätze für die Fahrzeuge vor, die von äußerst gepflegten Rasenflächen umgeben sind.



Wir haben großes Glück, weil wir den vielleicht besten Platz zugewiesen bekommen: Kurze Wege zur Rezeption und den sehr sauberen und gepflegten sanitären Einrichtungen sowie den Versorgungsräumen bei dennoch sehr ruhiger Lage sind eigentlich für sich schon perfekt.



Aber dass auf der Rasenfläche vor unserem Hobby-Wohnwagen dann sogar noch eine Sitzgruppe mit Tisch aufgebaut ist, erspart uns das Ausladen und den Aufbau unserer eigenen Möbel: Wir fühlen uns gleich wie zuhause.








Dieser Eindruck wird dann auch auf unserer Erkundungstour bestätigt, als wir blitzsaubere Sanitäranlagen, eine sehr gut ausgestattete Innen-Küche mit Kochmöglichkeit, Mikrowelle und Toaster sowie Abwaschmöglichkeiten vorfinden und außerdem von einem kleinen Aufenthaltsraum mit großem Fernseher und Billardtisch überrascht werden.



Allein das W-Lan, das an diesem und den folgenden Tagen partout nicht funktionieren will und uns daran hindert, noch früher von unseren neuesten Erlebnissen zu berichten, trübt den äußerst positiven Eindruck ein wenig.









Dafür entdecken wir in unmittelbarer Nähe zu unserem Stellplatz einen kleinen Gang, der uns direkt zum angrenzenden kleinen Pub mit Restaurant, der Stables-Bar führt und uns abends kurze Wege ermöglicht.





An den beiden folgenden Tagen entdecken wir die Altstadt von Edinburgh, die wir mit einem Bus (Linie 11) direkt von der Zufahrt zum Mortonhall Caravan and Camping Park aus ohne Umsteigen erreichen. Hierzu einige kleine Tipps für diejenigen, die es uns künftig gleich tun möchten: Momentan kostet die Einzelfahrt für Erwachsene 1,60 Pfund, also Hin und Rückfahrt zusammen 3,20 Pfund.



Für 4 Pfund kann man eine Tageskarte erwerben, mit der man beliebig oft an diesem Tag die Busse und Straßenbahnen der Lothian Buses (Lothianbuses.co.uk) nutzen darf. Man kauft die Karten direkt beim Fahrer (die Linie 11 fährt meistens im 10-Minuten-Takt), benötigt dafür aber passendes Kleingeld, da die Fahrer nicht wechseln können. Leider ist es etwas schwierig, an der Rezeption unseres Campling-Platzes einen 10-Pfund-Schein so gewechselt zu bekommen, dass wir die nötigen 8 Pfund für zwei Tageskarten zur Verfügung haben: Dies ist erst möglich, als wir etwas im angeschlossenen Shop kauften. Hier kann man künftig sicherlich den Service noch ein wenig verbessern...





Ansonsten haben wir Edinburgh mit seinen verwinkelten Gassen, seinen Jahrhunderte alten Häusern, seinen prachtvollen Bauwerken und seiner Lebensfreude kennen- und lieben gelernt.








Alles ist gut zu Fuß erreichbar und man findet sich schnell zurecht. Gerne haben wir ein neues Angebot der Mercat Tours (www.mercattours.com) angenommen: Hier werden mit Start an der sehenswerten St.-Giles-Cathedral zumindest einmal am Tag deutschsprachige Führungen durch die Altstadt und auch das Castle angeboten.















Auch wenn unsere Tour-Guide während des Rundgangs doch recht aufgesetzt und wenig natürlich wirkte, haben wir so noch einige bis dahin von uns nicht entdeckte Stellen der Stadt sowie verschiedene Geschichten darüber erfahren dürfen.









Selbstverständlich darf Edinburgh Castle auf unserer Entdeckungstour nicht fehlen. Dank des Explorer-Passes von Historic Scotland sparen wir wiederum 16 Euro pro Personen.






Dieser happige Eintrittspreis wird wohl über die ausgestellten Kronjuwelen Schottlands gerechtfertigt, von denen man allerdings leider keine Fotoaufnahmen anfertigen darf. 




Auch die „One-o`Clock-Gun“ nehmen wir natürlich mit und durchstreifen die mittelalterlichen Burgteile.






Mit einem letzten Besuch in der Stables-Bar endet unser Aufenthalt in Edinburgh und damit auch mit Mortonhall Caravan und Camping Park, bevor es uns weiter nach Norden verschlägt.