Juni 2015:
Wer
von seinen Motorradreisen gute Erinnerungsfotos mitbringen möchte,
kommt um die Nutzung eines Stativs nicht herum. Das gilt insbesondere
dann, wenn man alleine unterwegs ist und dennoch Fahraufnahmen
mitbringen möchte.
Bislang
hatte ich immer ein „normales“ Stativ auf meinen Reisen dabei, welches
ich in dessen Tasche verpackt um das Topcase gebunden auf dem Soziussitz
transportiert hatte. Dabei war es allerdings allen
Witterungsbedingungen ausgesetzt und auch auf meinen Zwischenstopps war
das Stativ nicht wirklich gegen Diebstahl gesichert.
Das sollte sich in diesem Jahr auf meiner „Balkanska Ruta“
ändern. Deswegen hatte ich mich rechtzeitig vor dem Reisebeginn auf die
Suche nach einem für meine Bedürfnisse geeigneten Stativ begeben.
Fündig geworden bin ich in meiner Heimatstadt: Die Firma Sirui
vertreibt aus Berlin eine ganze Palette von Stativen für
unterschiedliche Einsatzgebiete. Und für den Traveller-Bereich fand ich
mit dem T-1205X genau das Modell, das für meine Einsatzzwecke geradezu
perfekt wirkte.
Folgende Angaben macht der Hersteller zu diesem Modell:
„SIRUI TX Traveler Serie – Reise-Dreibeinstative
Die
SIRUI Dreibeinstative der TX-Serie vereinen extrem geringes Gewicht mit
sehr kompaktem Design. Sie sind in jeder Situation kinderleicht zu
handhaben und bieten Ihrer Kamera stets einen sicheren Halt. Die
Dreibeinstative der TX-Serie lassen sich zusammenklappen, indem die
Beine um 180° nach oben geschwenkt werden. So sind die Stative im
zusammengeklappten Zustand gerade mal 34 bis 41cm hoch. Die Sektionen
werden mit abgedichteten Ring-Locks festgedreht und gewährleisten
exzellente Standfestigkeit. Die rutschfesten Gummifüße verbessern die
Stabilität beim Stehen. Die Modelle T-2004X, T-2204X, T-2005X, T-2205X
sind mit Gummifüßen und herausdrehbaren Metallspikes versehen. Ein
Stabilisierungshaken an der Mittelsäule gehört ebenso zum
SIRUI-Standard, wie die beiden Kälteschutzgriffe aus softem und
griffigem Moosgummi. Die Carbon-Stative der TX-Serie werden aus 8
Schichten Kohlefaser hergestellt.
- T-1205X, T-2205X = Carbon 8x Kohlefaser in 5 Sektionen
- Beine um 180° nach oben klappbar und mit Ring-Locks für festen Halt
- Umkehrbare 1/4" & 3/8" Schraube für Stativkopf oder Kamera
- Stabilisierungshaken und Kälteschutzgriffe
- Stativtasche mit Gurt und zusätzliche Mittelsäule (9,5cm lang) sind im Lieferumfang enthalten“
Bereits
die Kombination aus äußerst geringer Packlänge von nur 35 cm und
vernünftiger Arbeitshöhe in ausgezogenem Zustand von ca. 1,30 m ist für
Reisende mit wenig Stauraum interessant. Das kurze Packmaß wird durch
die um 180 Grad drehbaren Beine erreicht.
Trotz
dieser interessanten Größenkonstellation ist das Stativ im Einsatz aber
ausreichend stabil, um meine DSLR mit dem Reiseobjektiv 18-250 sicher
zu platzieren. Wer mit noch schwereren Objektiven unterwegs ist, dürfte
einerseits auch schon deshalb dem geringen Packmaß weniger Bedeutung
beimessen, weil schon das Objektiv entsprechenden Raum fordert. Außerdem
lässt sich ja die Stabilität insgesamt durch Nutzung des
Stabilisierungshakens sowie durch Anhängen eines Gewichts an die
Mittelstrebe erhöhen. Je nach Untergrund kommen die elastischen
Gummifüße oder die Metallspikes zum Einsatz.
Besonders
angenehm lassen sich die moosgummibehafteten Griffe auch bei kühleren
Temperaturen nutzen. Während meiner „Balkanska Ruta“ hat sich das
T-1205X von Sirui als für mich idealer Reisebegleiter entpuppt: Gut
gesichert in der kräftig gepolsterten Stativtasche mit Tragegriffen und
Umhängegurt passt es problemlos wahlweise in die Seitenkoffer oder auch
das Topcase meiner GlobeScout-Gepäck-Kombination.
So wird es ausreichend gegen die unterschiedlichen Witterungseinflüsse
und auch während meiner Stopps gegen eventuelle Langfinger geschützt,
ohne zu viel Platz wegzunehmen.
Im
Falle eines notwendigen Einsatzes lässt sich das Stativ, das aufgrund
seiner Carbon-Verarbeitung nicht nur sehr stabil sondern auch vor allem
besonders leicht ist (nur 900 Gramm!!!) schnell aus dem Gepäck fischen.
Anschließend lassen sich die Beine nach einer kurzen Drehbewegung der
Teleskopverschlüsse in kürzester Zeit auf die benötigte Arbeitshöhe
ausziehen.
Um
die Kamera an diesem Stativ zu befestigen, wird noch ein schwenk- und
neigbarer Kugelkopf benötigt. Hier habe ich mich für das Modell E-10 des
gleichen Herstellers entschieden. Dieses ist das kleinere Modell und
für Kameragewichten (incl. Objektiv) von 8 kg ausgelegt. Vom Hersteller
existiert dazu folgende Produktbeschreibung:
„Sirui E-10 Kugelneiger für kleine Spiegelreflexkameras und spiegellose Systemkameras - Tragfähigkeit 8 kg
Kompakter Kugelneiger für ein genaues Ausrichten von kleinen DSLRs und Systemkameras
Die
kompakten Kugelneiger der E-Serie schließen die Lücke zwischen dem
C-10X und den Kugelneigern der G-Serie. Der E-10-Kugelneiger eignet sich
vor allem für kleine Spiegelreflexkameras und für spiegellose
Systemkameras. Der Neiger bietet eine hochwertige Verarbeitung, eine
hohe Präzision und einen besonders weichen Kugellauf. Diese
Eigenschaften gewährleisten ein optimales Handling. Außerdem ist der
Kugelneiger extrem stabil. Das ermöglicht eine Tragfähigkeit von bis zu 8
kg.
Zum Beispiel zum Drehen und Neigen der montierten Kamera bei stativbasierten Aufnahmen
Die
Einsatzmöglichkeiten des E-10 Neigers sind breit gefächert: Man kann
den Kugelneiger zum Beispiel zwischen seiner Kamera und einem Stativ
montieren. Mithilfe des Neigers kann man die Kamera dann stufenlos
drehen und neigen, um sie ganz genau auszurichten.
Großer, gut bedienbarer Drehknopf zum stufenlosen Regulieren der Kugelfriktion
An
der Seite besitzt der Neiger einen großen Drehknopf zum Verstellen der
Kugelfriktion. Dank eines relativ langen Verstellwegs kann man die
Kugelfriktion sehr fein regulieren. Von der Friktion hängt die
Freigängigkeit der Kugel ab. Je höher die Friktion, desto niedriger ist
die Freigängigkeit. Und je geringer die Friktion, desto freigängiger ist
die Kugel. Der Verstellbereich umfasst eine Spanne von sehr freigängig
bis komplett fixiert. Wenn man eine vergleichsweise hohe Friktion
eingestellt hat, dann lässt sich die montierte Kamera sehr präzise
bewegen. Das erlaubt selbst feine Korrekturen der Kameraausrichtung.
Mit Hochformatöffnung und 360-Grad-Drehteller für Panoramen und Kameraschwenks
Der
Kugelneiger besitzt eine Hochformatöffnung für Porträtfotos und einen
360-Grad-Drehteller mit einer detaillierten Skala. Der Drehteller
ermöglicht zum Beispiel Panoramaaufnahmen oder gleichmäßige
Kameraschwenks. Die Friktion des Tellers lässt sich mit einem zweiten
Drehknopf regulieren. Das bedeutet auch, dass man die Friktion des
Kugelgelenks und die Friktion des Drehtellers völlig unabhängig
voneinander verstellen kann.
Arca-kompatible Schnellkupplung mit Schraubklemmung und Sicherheitsstift
Der
Kugelneiger ist mit einer Arca-kompatiblen Schnellkupplung
ausgestattet. Dank der Kupplung und der beiliegenden Wechselplatte kann
man seine Kamera schnell und einfach am Neiger festmachen. Und ebenso
schnell und einfach lässt sich die Kamera auch wieder abnehmen. Damit
die Platte sicher eingespannt werden kann, besitzt die Kupplung eine
Schraubklemmung. Zusätzlich hat sie einen gefederten Sicherheitsstift.
Dieser verhindert, dass die Platte versehentlich durchrutscht, während
die Klemmung geöffnet ist.
Mit Dosenlibelle für genaues Nivellieren der Kupplung im Querformat
Die
Schnellkupplung besitzt eine Dosenlibelle. Die Libelle ist in die
Oberseite der Kupplung eingelassen. Sie erleichtert das Nivellieren bei
Aufnahmen im Querformat. Und genaues Nivellieren ist für gelungene
Panoramen und Videoaufnahmen beinahe unerlässlich.
Arca-kompatible Wechselplatte mit 1/4-Zoll-Kameraschraube und rutschfesten Gummiflächen
Die
Arca-kompatible Wechselplatte lässt sich mithilfe des beiliegenden
Inbusschlüssels an der Kamera anbringen. Außerdem besitzt die
Kameraschraube der Wechselplatte einen Klappbügel, mit dessen Hilfe man
die Platte auch ohne Werkzeug montieren kann. An der Oberseite besitzt
die Wechselplatte mehrere strukturierte Gummistreifen als Auflagefläche.
Die Gummistreifen schonen das Kameragehäuse und verhindern Kratzer.
Außerdem sind sie rutschfest, so dass sich die montierte Kamera nicht
verdrehen kann.
Mit 3/8-Zoll-Innengewinde für die Anbringung an einem Stativ oder an einem Dolly
Der
Kugelneiger besitzt an der Unterseite ein 3/8-Zoll-Innengewinde. Er
lässt sich daher an jedem Stativ oder Video-Dolly mit einer
entsprechenden Befestigungsschraube montieren. Für die Anbringung an
einer 1/4-Zoll-Schraube benötigt man einen separat erhältlichen
Gewindeadapter.
Technische Details
Material: Aluminium
Höhe: 88 mm
Kugeldurchmesser: 29 mm
Basisdurchmesser: 43 mm
Gewicht: 280 g
Tragfähigkeit: 8 kg
Kupplung: 52 x 52 mm, Arca-kompatibel
Maße: Wechselplatte: 50 x 39 mm
Stativgewinde: 3/8 Zoll
Höhe: 88 mm
Kugeldurchmesser: 29 mm
Basisdurchmesser: 43 mm
Gewicht: 280 g
Tragfähigkeit: 8 kg
Kupplung: 52 x 52 mm, Arca-kompatibel
Maße: Wechselplatte: 50 x 39 mm
Stativgewinde: 3/8 Zoll
Lieferumfang
1x
E-10-Kugelkopf, 1x TY-50E Klemmplatte mit 1/4-Zoll-Kameraschraube, 1x
Neopren-Transportbeutel mit Kordelzug, 1x Inbusschlüssel (4 mm)“
Einziger,
aus meiner Sicht erwähnenswerter, negativer Punkt ist der Preis:
Zusätzlich zum Preis des Stativs von etwa 300 Euro kommen dann selbst
für den von mir gewählten einfachsten Kugelkopf E-10 noch weitere etwa
100 Euro hinzu. Damit muss man ifür diese Kombination insgesamt immerhin
400 Euro auf den Tisch legen. Berücksichtigt man aber die Lebenszeit
von hochwertigen Stativen, die auch gut und gerne einmal Jahrzehnte
überstehen können, relativiert sich dieser Aspekt wieder über die
Zeitachse.
Deswegen
– und das hat ja mittlerweile auch schon Tradition bei uns – verlieren
wir das Kostenargument nicht aus den Augen, wenn wir dem bestens
verarbeiteten und sehr angenehm zu bedienenden Stativ alle 5 von 5
möglichen LikeBikes zusprechen.
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