Juli 2015:
Immer
dann, wenn in den Sommermonaten die Temperaturen ansteigen, ertappe ich
mich dabei, etwas zu tun, was ich weder soll noch darf. Viel zu oft
fahre ich meinen Schuberth C3 Pro mit
hochgeklapptem Kinnteil, um möglichst viel frische Luft und Abkühlung
abzubekommen und das Gefühl von Freiheit mehr zu spüren. Mangels
Homologation als Jethelm ist das nicht zulässig und der Kopf weiß auch,
dass das hochgeklappte Kinnteil als besonders langer Hebel im Falle
eines Unfalls ein zusätzliches Gesundheitsrisiko darstellt.
So
liegt denn der Gedanke nahe, sich einmal näher mit Jet-Helmen zu
beschäftigen. Angefangen haben wir dazu mit dem Modell FG-Jet von HJC.
Dieses Modell beschreibt der Hersteller wie folgt:
„Innovative
Kevlar- und Fiberglas-Composite Gewebeschale: Leicht, hervorragende
Passform und langwährender Komfort, wie ihn nur die fortschrittliche
CAD-Technologie hervorbringen kann.
Patentierte Sonnenblende mit Drucktaste, 3-fach verstellbar. Dunkelgetönte Sonnenblende verschwindet schnell und einfach auf Knopfdruck.
Optisch korrektes Visier mit 95%igem UV-Schutz.
QuickSlide™- Visieraustausch: schneller und sicherer, werkzeugloser Aus- und Einbau.
“ACS” Hochentwickeltes Windkanal-System: nach hinten gerichteter Luftstrom verleiht breitflächige und komfortable Kühlung.
SilvercoolPlus™ Interieur: Feuchtigkeitsableitendes und geruchshemmendes Innenfutter mit antibakteriell ausgerüstetem Stoff. Kopf- und Wangenpolster sind herausnehmbar und waschbar.
Pinlock®-vorbereitetes Visier.
3 verschieden große Außenschalen in den Größen XS/S, M/L und XL/XXL verleihen dem FG-JET eine jeweils perfekte und kompakte Dimension.“
Schon
beim Auspacken fällt das angenehm leichte Gewicht auf: Klar, dass
dieses Modell im Vergleich zu meinem sonstigen Klapphelm erhebliches
Einsparpotential in Sachen Gewicht hat. Ansonsten merkt man aber auch:
Das hier ist kein Billigheimer, jedenfalls nicht in puncto Verarbeitung:
Schale und vor allem das Innenleben erinnern stark an den RPH-A MAX, den das Redaktionsteam schon vor einigen Jahren auf der Polarkreis-Tour ausgiebig testen konnte. Auch bei dem FG-Jet stellt sich das gleiche angenehme Gefühl ein, wenn man ihn aufsetzt.
Gleich
nach dem Aufsetzen stellt sich die nächste Überraschung ein: Der FG-Jet
verfügt über ein Sichtfeld, dessen seitliche Begrenzungen kaum
wahrnehmbar sind. Klar, dass das fehlende Kinnteil eine unbeschränkte
Blickführung nach unten zulässt. Aber auch seitlich wie nach oben
ermöglicht der FG-Jet einen sehr guten Rundumblick. Und auch der
UV-Schutz beim Visier ist insbesondere für den Sommer ein tolles
Feature!
Nach
dem Start merke ich dann mit aufgeklapptem Visier auch in Sachen
Lautstärke keinen Unterschied zu meinem C3 Pro: Auch der FG-Jet schließt
im Wangenbereich eng ab, die Polster liegen eng an, allerdings
vollständig ohne zu drücken. Auch diesen Helm haben wir mit mehreren
Personen im Redaktionsteam getestet und alle sind sich wegen seiner sehr
guten Passform einig.
Mit
zugeklapptem Visier werden die Windgeräusche dann erheblich stärker.
Hier übertrifft der FG-Jet sogar den bisher von uns als überraschen laut
wahrgenommenen BMW-Aventure-Helm „GS“
nochmals deutlich. Allerdings ist das bei dem fehlenden Kinnteil auch
nicht verwunderlich, sondern bestärkt uns im Team in unserer
Grundeinstellung: Ein Jet-Helm ist nichts für die lange Motorrad-Reise,
kann aber für die Tagestour über Landstraßen oder auch mal nur die
schnelle Runde zum Eis-Café eine echte Alternative sein.
Die
integrierte Sonnenblende funktioniert wie auch schon beim RPH-A Max
einwandfrei und auch mit der gleichen Mechanik. Mir persönlich ist sie
wieder zu hell getönt. Aber HJC bietet zum Preis von etwa 20 Euro und
mit der Artikel-Nr. 31130201
ein dunkleres Sonnenvisier im Zubehör an. Auch würde ich mir wünschen,
dass sie ein wenig tiefer herab reicht, damit beim Blick auf die
Instrumente kein Lichtbruch eintritt.
Mittlerweile
haben wir den FG-Jet auch mit einem Bluetooth-Headset ausgestattet, um
auch etwas längere Ausfahrten bei heißen Temperaturen unternehmen zu
können. In jedem Fall hat uns der FG-Jet von HJC so sehr überzeugt, dass
wir ihm neben 5 von möglichen 5 LikeBikes verleihen und ihn auch als
einen Motorrad-Tourer.com Tipp! ansehen. Insbesondere unter
Berücksichtigung des Preis-Leistungs-Verhältnisses stellt sich nach
unserer Meinung der FG-Jet bei einem Kaufpreis von etwa 200 Euro als
echtes Schnäppchen dar. Wir haben ihm zusätzlich den Spitznamen als
„Hauptstadt-Helm“ gegeben, denn wir werden jetzt im Sommer unseren neuen
Favoriten wohl wochentagsweise unter den Redaktionsmitgliedern
aufteilen müssen, so beliebt, wie er ist...
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