Wer
die letzten sommerlichen Sonnenstrahlen auf dem Motorrad nutzen möchte,
kann dies im Südwesten Berlins mit einer farbenfrohen Shopping-Tour
verbinden. Wieder angekommen, lädt die umfangreiche Beute zu
kulinarischen Erinnerungen ein.
Mit
Kurs Südwest cruisen wir durch Stahnsdorf und Güterfelde aus der
Hauptstadt und steuern Bergholz-Rehbrücke an. Wir statten der kleinen
Backstube von Holger Schüren einen Besuch ab. Schon seit halb acht
warten hier auch sonntags frische Brötchen, leckere hausgemachte Kuchen
und Torten auf hungrige Mägen. Wie uns die freundliche Bedienung verrät,
werden hier alle Produkte nach eigenen Rezepten hergestellt, viele
wurden bereits prämiert. Schnell entscheiden wir uns zu einem zweiten
Frühstück und nehmen eine Laugen-Schnecke oder einen Brötchen-Zopf neben
dem obligatorischen Pott Kaffee zu uns.
Weiter
geht es südlich über Saarmund bis Tremsdorf. Hier biegen wir rechts ab
und nutzen eine kleine Verbindungsstraße bis Fresdorf. Anschließend
erwarten uns etwa eineinhalb Kilometer Waldweg, den wir aber ganz
offiziell bis Kähnsdorf befahren dürfen, um uns dort wieder auf einem
schmalen Teerband angekommen unmittelbar zwischen den Ufern des Groß
Seddiner Sees und des Kähnsdorfer Sees hindurchzuschlängeln.
Hinter
Ferch kann, wer mag, in Klaistow eine große Ausstellung mit über 30.000
Kürbissen besichtigen. Uns ist das zu kommerziell, deswegen lassen wir
dieses Angebot rechts liegen und fahren weiter entlang des kurvigen
Streckenlaufs nach Kloster Lehnin. Über die L941 und die L94 zieht es
uns an den Rand der Werbiger Heide, bevor wir uns dann weiter südlich in
Richtung Fläming bewegen.
Zuerst
bedauern wir, dass wir uns sonntags nicht im Gut Schmerwiz mit frischen
Früchten eindecken können. Aber wirklich in Not kommen wir nicht: An
den Straßenrändern locken uns immer wieder liebevoll aufgebaute Tische
und Stände mit erntefrischem Obst und Gemüse: Tomaten, Kartoffeln,
Kürbisse aber auch bunte Blumensträße zaubern im spätsommerlichen
Sonnenlicht farbenfrohe Hingucker in die Landschaft.
Natürlich
kehren wir in der Burg Rabenstein ein: Von dem markanten dicken Turm
hat man einen wunderbaren Blick über den waldreichen Höhenzug des
Fläming und kann aus luftiger Höhe einen Blick auf den gegenüber
liegenden Falknerturm werfen, wo regelmäßige Greifvogel-Shows
stattfinden. Aber auch das kulinarische Angebot der einladenden Stände
im Burghof oder des Burgrestaurants bieten für jeden Geschmack etwas,
wie die immer zahlreich anwesenden Biker bestätigen können.
In
einem großen Bogen geht es dann weiter nach Bardenitz, wo uns zwei
regionale Anbieter begeistern. Im Hofladen von Burkhard Neudorf und Ines
Stolle stehen Obstsäfte, verschiedene Obst- und Gemüsesorten aber
momentan vor allem zahlreiche Kürbisse nebeneinander in den Regalen. Und
wer sich im gemütlichen Innenhof auf einen Plausch mit der Chefin
einlässt, kann ihr meistens eines ihrer persönlichen Rezepte für
schmackhafte Kürbis-Pfannen, -Suppen oder -Aufläufe entlocken.
Nur
wenige Meter weiter versorgt der Fläming-Wildhandel der Familie
Griebsch nicht nur zahlreiche namhafte Hotels und anerkannte Restaurants
in Berlin, sondern in seinem Hofladen auch viele private Stammgäste mit
frischem Wild aus der Region. Wir dürfen sogar eine Führung durch den
Zerlegebetrieb mitmachen und erfahren viel über die Wertschätzung und
das Verantwortungsbewusstsein, mit dem hier den späteren Lebensmitteln
begegnet wird: Welch ein Unterschied zu den aus dem TV bekannten
Dokumentationen über Großschlachtereien und Großzerlegebetriebe!
Schnell
sind die Platzreserven in den mitgeführten Packtaschen und Koffern mit
den frischen Produkten aus dem Hofladen und vom Wildhandel aufgebraucht
und die wichtigsten Zutaten für ein leckeres gemeinsames Abendessen am
Ende der Tour zusammengestellt. Gut, dass es spätnachmittags nicht mehr
so warm ist: So bekommen wir die Produkte während der letzten Stunde
unserer insgesamt knapp 250 km unbeschadet heim. Am Abend
genießen wir den intensiven Geschmack unserer Beute und freuen uns beim
Austausch unserer Tageseindrücke, auf diese Art das Tourerlebnis noch
ein wenig verlängert zu haben.
Wer
sich für die GPS-Daten der Tour interessiert oder sie vielleicht
nachfahren möchte, wird nach Anklicken des Bildes fündig und kann die
Route zur Nutzung auf dem eigenen Navigationsgerät downloaden:
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