Montag, 5. September 2016

Produktvorstellung: Softshell-Jacken von Goodyear

Juli 2013:


Goodyear goes Fashion“ war kürzlich eine Überschrift, mit der die bekannte Reifenmarke ihren Einstieg in die Herstellung von Kleidung bekanntgab. Und auch wenn es sich dabei nicht um eigentliche Motorradkleidung handelt, war mein Interesse natürlich sofort geweckt. Vor allem die beiden Softshell-Jacken hatten es mir angetan. Denn nicht nur auf dem Motorrad, sondern auch für das „Après-Biking“ spricht mich funktionelle Bekleidung an.




Was verspricht man sich von moderner Outdoor-Bekleidung? Nichts weniger als die Quadratur des Kreises: Wind- und Wasserdichtigkeit bei gleichzeitiger Atmungsaktivität. Was bis vor einigen Jahren bei den einen noch frommer Wunsch und bei den anderen leeres Werbeversprechen war, ist heutzutage mit neuen Materialien erstaunlich gut machbar. Auch Goodyear hat sich mit seinen beiden Modellen diesem Trend verschrieben:



Clima Membrane, verschweißte Nähte, wasserdichte Reißverschlüsse, Funktionsverschlüsse und Zugbänder sollen nach Herstellerangaben die passende Ausstattung für jedes Wetter darstellen.

 

Und bei welcher Gelegenheit kann man die verschiedenen Wetterverhältnisse besser erkunden als bei einer längeren Schiffsfahrt? Wie passend, dass es uns in diesem Sommer mal nicht auf zwei Rädern sondern an Deck eines der neuesten Modelle der AIDA-Flotte in Richtung Baltikum mit Stippvisiten in Talinn, zu den weißen Nächten in Sankt Petersburg sowie nach Helsinki und Stockholm verschlug. Auf dieser Tour durften die beiden Goodyear-Modelle dann auch zeigen, was sie so drauf haben.

Schon gleich nach dem Auspacken fiel mir ein Aspekt bei beiden Jacken auf: Viele Hersteller von Bekleidung preisen ihre Produkte als wasserdicht an, obwohl diese dann in der Praxis gerade mal einen leichten und kurzen Nieselschauer überstehen, ohne dass man sich wie eine überwässerte Topfpflanze (an-)fühlt. Während beispielsweise bei Zelten mittlerweile die Angabe üblich geworden ist, bis zu welcher Stärke das jeweilige Produkt wasserabweisend oder wasserfest sein soll, fischt man insoweit bei Bekleidung oftmals im Trüben.

 

Nicht so bei Goodyear: Hier finden sich in jeder der beiden Jacken Herstellerangaben zu dem, was man dort als wasserdicht und atmungsaktiv versteht: Respektable 3.000 mm Wassersäule müssen den gerade eben noch erzwungenen Vergleich mit Zeltplanen nicht scheuen und versprechen, auch bei einem heftigen Regenguss mit trockener Haut davon zu kommen. Der Ostfriesennerz darf im letzten noch nicht ausgepackten Umzugskarton bleiben.

 

Bei beiden Jacken erscheinen die verwendeten Materialien identisch. Sie unterscheiden sich voneinander durch den Schnitt und einige Farbakzente. Während das Modell „The Hogues Hill 500“ zum Preis von etwa 100 Euro mit seinem weichen Stehkragen und seinen nur wenigen farblichen Akzenten rund um die mit Reißverschlüssen versehenen Taschen fast schon klassisch wirkt, versprüht das Modell „The Mercer Ridge 500“ mehr Sportlichkeit: Dynamisch wirkende und mit Farbakzenten rund um die Reißverschlüsse abgesetzte Seitentaschen und eine zusätzliche, leider nicht abnehmbare Kapuze sowie eine Handy-Tasche am linken Ärmel unterstreichen diesen Eindruck des etwa 130 Euro teuren Exemplars.

 

Während unserer wunderschönen Reise gab es dann erstaunlich selten echte Nagelproben für die beiden Jacken, das Wetter meinte es mit uns einfach zu gut. Aber auf Erkundungstour mit dem E-Bike durch die estnische Hauptstadt Talinn erwischte uns dann ein ordentlicher Regenschauer. Auf den verbleibenden etwa 15 Minuten, die wir für den Rückweg zum Schiff brauchten, waren wir dann auch schnell bis auf die Haut durchnässt - jedenfalls soweit die Softshell-Jacke von Goodyear nicht reichte. Neidische Seitenblicke meiner Frau inklusive... Bis auf kleine Stellen an den Ärmelbündchen, die sich aus unerklärlichen Gründen ein wenig vollsogen, blieb ich unter der Jacke vollkommen trocken. Der Regen perlte auf der Oberfläche wunderbar ab.

 

Ansonsten gab es lediglich während der Rückreise am letzten Seetag bei bewölktem Himmel einen kühleren und recht kräftigen Gegenwind. Auch dieser drang allerdings nicht durch die Jacken und wurde von ihnen erfolgreich ferngehalten.

20130715 softshell

Auf unseren täglichen, spätabendlichen Deckspaziergängen auf der AIDAmar ließen wir uns ebenfalls ein wenig Wind um die Nase wehen und genossen teilweise spektakuläre Ausblicke auf stimmungsvolle Sonnenuntergänge oder auch die nicht eintretende Dunkelheit in der weißen Nacht. Gerne hätte mich meine Frau dabei das eine oder andere Mal in etwas anderem als einer der beiden Softshell-Jacken gesehen. Aber im Hinblick auf die ansonsten tolle und keine Wünsche offen lassende Reise fiel es mir leicht, ihr zu entgegnen: „Es muss auch unerfüllte Wünsche geben“ :-)

 

Dies trifft allerdings auf die beiden Jacken nicht zu, die mich qualitativ sehr überzeugen konnten und sich in die Riege meiner Lieblings-Kleidungsstücke gespielt haben. Sehr angenehm zu tragen und mit guter Passform versehen machen beide Jacken einfach Spaß. Ohne Frage muss man im Vergleich zu anderen Anbietern eventuell einen höheren Anschaffungspreis einkalkulieren, die qualitative Verarbeitung beider Modelle rechtfertigen diesen aber aus meiner Sicht. Damit gibt es von uns nicht nur 5 von 5 „Like-Bikes“ sondern auch einen „Motorrad-Tourer.com-Tipp!“ für die Modelle „The Hogues Hill 500“ und „The Mercer Ridge 500“ von Goodyear.

 














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