Montag, 5. September 2016

Helmtest: Probiker KX 5

April 2013:


Das ist mal eine Ansage des Versand- und Filialhändlers Louis: Lediglich etwa 150 Euro muss man für das neueste Topmodell der Klapphelme von Probiker bezahlen bzw. etwa 250 Euro, wenn dieses Modell zusätzlich mit einem integrierten Bluetooth-Headset ausgestattet sein soll. Da mit diesem Modell eine ähnliche Philosophie vertreten wird wie Schuberth in einem deutlich höheren Preissegment mit seinem C3 Pro und dem SRC-System, war dieser Helm für uns besonders interessant. Wir werden in unserer Redaktion zwei Exemplare auf Herz und Nieren prüfen und einen Vergleich zu den Platzhirschen aus Magdeburg anstreben.
 Probikr KX-5
Auf der Louis-Homepage findet man folgende Produktinformationen:
 
„Optimaler Blendschutz durch die integrierte Sonnenblende. Innenfutter und Wangenpolster herausnehmbar und waschbar. Wind- und Atemabweiser im Lieferumfang enthalten. Durch die im Lieferumfang enthaltenen, austauschbaren Ohren-Einsätze, werden die Geräusche auf Wunsch noch mehr gedämpft.

Mittels den nachbestellbaren Seitendeckeln und Visier (nicht im Lieferumfang enthalten - siehe "wir empfehlen zu diesem Produkt") ist der Helm schnell und einfach in einen Jet-Helm umwandelbar.
Material: ABS
Gewicht: ca. 1.880 g
Visier: kratzfest, klar, Pinlock®-Vorbereitung sowie integrierte Sonnenblende, kratzfest, getönt
Belüftung: Kinn- und Oberkopfbereich, verstellbar
Futter: Komfort-Innenfutter, komplett herausnehmbar
Verschluss: Ratschenverschluss
Prüfungen: ECE 22.05
Sonstiges: inklusive Wind- und Atemabweiser“

Probiker KX 5 auch mit Jethelm-Zulassung
Damit wird auch schon ein Unterschied zum C3 deutlich: Während dieser keine Zulassung als Jethelm hat und somit nicht mit offener Klappe gefahren werden darf, kann man dies mit dem KX 5 zumindest mit nachbestellbaren Seitendeckeln und Visier genießen.
Wir werden diese Helme zunächst ohne das Bluetooth-System nutzen, dieses aber später voraussichtlich nachrüsten, um die praktischen Erfahrungen dann hier zu dokumentieren.
Da es von dem KX-5 kein eigenes Damenmodell gibt, ist für uns auch interessant, wie gut dieser Helm beim weiblichen Geschlecht ankommt. Um es vorweg zu nehmen: Unsere Testerin ist von Anbeginn an sehr angetan, ebenso unser Testfahrer, wie man sehen kann:
zufriedene KX 5-Tester
Schon beim Aufsetzen verwöhnt der KX-5 mit Bequemlichkeit. Problemlos kann man die eigene Brille aufbehalten und bekommt den Helm mit seinem geöffneten Kinnteil auf dem Kopf platziert, ohne dass die Brille herunterfällt, verrutscht oder drückt. Der Innenstoff fühlt sich angenehm auf der Haut an und verursacht keine zusätzlichen Schwitzattacken. Das Ratschenschloss ist komfortabel und gut zu bedienen.
Probiker KX 5 innen
Gegen unnötiges Schwitzen hilft auch die recht großflächige Belüftung an der Helmoberseite und im Kinnteil. Leider neigt die oben angebrachte Belüftung je nach Motorrad, Sitzposition und Geschwindigkeit etwas zu Pfeiff-Geräuschen, so dass sich schon aus diesem Grund vielleicht eine Probefahrt mit dem eigenen Motorrad vor dem Kauf anbietet. Gut, dass so etwas bei Louis möglich ist, jedenfalls in den uns bekannten Filialen.
Belüftung des Probiker KX 5
Der im Kinnteil angebrachte Windstopper versieht seinen Dienst recht erfolgreich und verhindert bei ansonsten geschlossenem Helm und heruntergelassenem Visier eine zu starke Auskühlung des Halsbereichs.
Probiker KX 5 Windstopper
Im direkten Vergleich zum Schuberth C3 Pro – und genau darauf wollten wir ja wegen der vergleichbaren Philosophie eigentlich hinaus – ist der Probiker KX-5 jedenfalls auf unseren Testmotorrädern doch schon um einiges lauter. Es ist nicht so, dass er ein besonders lautes Exemplar ist; vielmehr bewegt er sich absolut auf dem Niveau, das man in dieser Preisklasse und auch teilweise darüber hinaus auch bei anderen Klapphelmen antrifft: Infolge der Klappmechanik und der zusätzlichen Kanten sind Klapphelme nun mal grundsätzlich etwas lauter als vergleichbar teure Integralhelme. Aber Schuberths C3 Pro legt die Messlatte in Sachen Lautstärke halt ordentlich hoch und zeigt hier auch einen Grund für den deutlichen Preisunterschied zwischen diesen beiden Modellen.
Probiker KX 5 während der Fahrt
Auch in Sachen Gewicht wirkt der Schuberth leichter, wobei ja manche Helmen auch unabhängig von dem jeweiligen Gesamtgewicht schon durch die Form der Helmschale bzw. die Gewichtsverteilung leichter oder schwerer wirken als andere.
Im Fahrbetrieb zeigt der KX-5 jedenfalls keine Schwäche: Auch bei höheren Geschwindigkeiten bleibt er unbeeindruckt und ohne im Fahrtwind herumzutänzeln ruhig in der Spur. Seitlich-rückwärtige Kontrollblicke beim Spurwechsel macht er ohne unruhig zu werden mit. Die angenehme Passform des Innenfutters bei unseren Test-Personen unterstützt dies auch; hier sind wir gespannt, inwieweit das Polster im Laufe der Zeit und nach vielen gefahrenen Kilometern die Spannung verändert, wie sehr der Helm sich so weitet und dann die jetzt sehr gute Passform beeinträchtigt wird.
Probiker KX 5 unterwegs
Das Sonnenvisier lässt sich – anders als beim C3 Pro – nicht stufenlos verstellen, sondern ist entweder herausgefahren oder eben nicht. Im Einsatz versieht es ebenfalls seinen Dienst sehr gut: Es ist keine optische Verzerrung festzustellen und Farbton sowie Ausmaß der Tönung werden von unseren Testfahrern als sehr angenehm empfunden.
Probiker KX 5 Sonnenvisier
Das Hauptvisier ist für die Nachrüstung mit einem Pinlock-Visier vorbereitet, um das Beschlagen des Vsiers zu vermeiden. Wir werden dieses wahrscheinlich noch nachrüsten, um den angestrebten Vergleich zum C3 Pro, bei dem wir das Pinlock-Visier ebenfalls im Einsatz haben, auch insoweit unter realistischen Bedingungen durchführen zu können.
Probiker KX 5 von hinten
Insgesamt macht der KX-5 damit auf den ersten Testkilometern einen ganz ordentlichen Eindruck. Auch wenn er in einigen Belangen (Lautstärke, Gewicht, Pinlock) Schuberths C3 Pro nicht ganz das Wasser reichen kann, stellt er nach unseren Eindrücken insbesondere unter Berücksichtigung seines deutlich geringeren Kaufpreises und des sich daraus ergebenden Preis-Leistungs-Verhältnisses vor allem für Gelegenheitsfahrer, die pro Jahr nicht mehrere zigtausend Kilometer zurücklegen, eine zumindest überdenkenswerte Alternative dar.
Probiker KX 5 von Louis
Für die künftigen Testkilometer sind wir auf das noch ausstehende Bluetooth-System sehr gespannt und hoffen, es bald einsetzen und testen sowie darüber berichten zu können.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen