Zu
meinem Glück war mein Reisedampfer bereits beim Kauf mit einem kleinen
aber feinen Tankrucksack aus dem Hause bags-connection / sw-motech
ausgestattet: Der Daypack, in den meine digitale Spiegelreflexkamera mit
Superzoomobjektiv ganz wunderbar hineinpasst, ist mittels schlauem
Quicklock-Verschluss am Tank befestigt.
Bei
diesem System wird um den Tankdeckel herum eine Schiene fest montiert
und der Tankrucksack selbst ist mit dem passenden Gegenstück
ausgestattet. Darüber wird der Tankrucksack mit nur einem Klick fest
verzurrt und ist mit einem kurzen Zug an der dafür vorgesehenen Strippe
ebenso zügig wieder gelöst.
Für
die längeren Reisen braucht es aber etwas mehr Stauraum. Also half auch
hier ein Blick in das Angebot des Herstellers und siehe da: Mit dem
Trial war schnell der perfekte Reise-Tankrucksack gefunden:
Das
genial-schnelle Verschlusssystem gepaart mit maximal 23 Litern Volumen
lassen die Hoffnung zu, dass sich das Öffnen dieses Kartons sehr lohnen
wird:
Und
genau: Ergänzt um eine Regenhaube und ausgestattet mit einem
Schulter-Trageriemen freut sich der trial schon auf die ersten größeren
Ausfahrten. Sobald diese wetterbedingt wieder möglich sind, gibt es hier
die praktischen Erfahrungen zum Nachlesen.
Meine
Motorradtour „KulThüringen“ Mitte April sowie der sich daran
anschließende „Long Way To Croatia“ mit der gleichnamigen Gruppe um
Armin Würfel über Ostern nach Rovinj waren dann auch die beste
Gelegenheit, den Trial auf seine Praxistauglichkeit zu testen.
Geliefert
wurde er noch ohne montierte Kupplung zur Befestigung am Gegenstück des
Tankdeckels. Somit war eine individuelle Anpassung an Maschine und
Fahrer möglich: Nach dem Anzeichnen sind die notwendigen 4 Löcher
schnell in den verstärkten Boden gebohrt und die Kupplung mit den
mitgelieferten Schrauben befestigt. Da sich auch der Verschlussbolzen
als Arretierung des Tankrucksacks auf dem Tank zusätzlich per
Schraubgewinde in der Länge verstellen lässt, bestehen bei der Montage
eigentlich kaum Fehlermöglichkeiten.
Anschließend
bot sich der Trial für mich als Möglichkeit an, meine gesamte Foto-,
Video- und Rechnertechnik schonend zu transportieren: Schnell fanden
meine digitale Spiegelreflexkamera samt Zoom-Objektiv, mein Reisestativ,
diverse Kamerahalterungen, meine HD-Action-Cams XTC 200 von
Alan-Electronics, Kodak Playsport und GoPro-Hero, zahllose USB-Kabel,
Netzteile und Ladekabel sowie eine kleine Schatulle für meine
Ersatz-Speicherkarten ihren Platz. Vor allem konnte ich hier auch mein
unabdingbares Netbook für die Kommunikation unterwegs unterbringen. In
den beiden seitlich angebrachten Taschen konnte ich neben der Regenhaube
auf der einen Seite auch meine Sonnenbrille sowie auf der anderen Seite
meine externe Speicherplatte, einen kleinen Block und ein paar Stifte
verstauen.
Gut
ist an dem Trial, dass man die linke Seitentasche über einen
Reißverschluss auch abnehmen und dann beim Stadtbesuch etc. auch gleich
als Bauchtasche nutzen kann. Für mich hatte es noch einen weiteren
Vorteil: Insbesondere mit montierter Seitentasche ist der Trial derart
breit, dass der Lenkausschlag meiner BMW R1150RT deutlich eingeschränkt
ist. Das führt unweigerlich dazu, dass beim starken Linkseinschlag des
Lenkers z. B. Beim Wenden dieses Manöver mit einem durchdringenden
Hupton quittiert wird, da dann der Schalter für die Hupe an den
Tankrucksack gedrückt wird. Besonders peinlich, als mir dies bei der
Ankunft im Vier-Sterne Schloßhotel Landsberg in Meiningen auf dem
Schlossplatz inmitten ansonsten landschaftlicher Ruhe passierte und
somit alle Gäste und Beschäftigten des Hauses wussten: Wir sind jetzt
auch da!
Ansonsten
kann man auch mittels Dehnfalte erweitertem Volumen des Trial wunderbar
über ihn hinweg alle Instrumente meines Reisedampfers sehen. Zur
Orientierung hilfreich ist auch die mittlerweile bei Tankrucksäcken
übliche Klarsichtfolie für die Unterbringung von Kartenmaterial auf dem
Deckel. Bei Nichtbenutzung ist das unter der Sichthülle zu sehende
Muster auf dem Deckel sehr ansprechend. Allerdings können die sich aus
diesem Muster ergebenden Nähte bei gefülltem Tankrucksack und dem
versuch, dann noch Karten unter das Sichtfenster zu schieben, durchaus
hinderlich sein: Eselsohren sind dann garantiert.
Spätestens
beim Tanken wird man dann aber den Vorteil des Schnellverschlusses
schätzen lernen: So schnell und unkompliziert ist kaum ein anderer
Tankrucksack heruntergenommen, um an den Einfüllstutzen zu gelangen.
Keine lästigen Gurte, die ggf. auch noch den Lack angreifen, müssen
gelöst werden. Und auch die Probleme, die man wie bei meiner R1150RT mit
einem Magnettankrucksack auf einem Kunststofftank hat, haben nun ein
Ende.
Fazit:
Der Trial von sw-motech / Bags-connection ist ein sehr praktischer
Reisebegleiter, bei dem die Vorzüge der Handhabbarkeit und der
Verarbeitung hervorstechen. Wenn ich für künftige Überarbeitungen
Wünsche äußern dürfte, würde ich ihn mir insgesamt etwa 2 cm schmaler
und dafür vielleicht 2 cm länger wünschen, aber das kann eventuell auch
an meinem Motorradmodell liegen. Vor allem aber empfehle ich, künftig
auf das nette Stoffmuster im Kartenfach zu verzichten und zu einer
ebenen Fläche unterhalb des Sichtfensters zurückzukehren.
Insgesamt verdient sich Trial aber einen klaren Motorrad-Tourer.com – Tipp!
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