Montag, 14. November 2016

Kiel oben

14.12.2012

“Die Schonzeit ist vorbei” lautet der aktuelle Slogan der Füchse Berlin. Gemeint ist dabei wohl, dass sich nun alle aktuellen und künftigen Gegner des Berliner Handball-Erstligisten in Acht nehmen sollten. Ein Rückblick auf die vergangenen Jahre, in denen sich die ehemaligen “Reinickendorfer Füchse” durch den zähen Einsatz von Manager Bob Hanning und seinem Team ihren Weg aus der Unterklassigkeit in die Spitze des deutschen Handballs bahnten, deutet an, dass diese Warnung nicht ohne Grund ausgesprochen wird.

Heute Abend sollte sich nicht in der Bundesliga, sondern im DHB-Pokal eine ganz besondere Mannschaft in Acht nehmen: Mit der THW Kiel reiste eine Mannschaft an, die sich seit Jahren unter den TOP-Platzierungen in Deutschland und sogar in Europa aufhält. In der Max-Schmeling-Halle sollte zwischen den Kontrahenten im Achtelfinale entschieden werden, wer sich die Hoffnung auf einen Pokalerfolg erhalten darf.

Um es vorwegzunehmen: Im Leben geht es nie immer nur bergauf und Fuchsi, das beim Publikum beliebte Maskottchen der Füchse Berlin, hatte schon das richtige Gespür. Am Ende des Spiels mussten sich die Füchse als Tabellenzweiter der Handball-Bundesliga der aktuell führenden THW Kiel mit 28:39 daheim geschlagen geben. Hatte es in der ersten Halbzeit noch so ausgesehen, als könnten die als Außenseiter angetretenen Hausherren dem Favoriten Paroli bieten, war davon am Ende leider nicht mehr so viel zu sehen.

Zu keinem Zeitpunkt des Spiels gelang den Füchsen eine Führung. Vielmehr machte man sich während des gesamten Spielverlaufs Gedanken, ob und ggf. wie lange die Berliner dranbleiben könnten. So konnten in der ersten Spielhälfte noch zahlreiche Angriffe auch dann noch erfolgreich abgeschlossen werden, selbst wenn das Spiel zu einfallslos und durchsichtig nur mit Willen und Einsatz durch die Mitte betrieben wurde. Zu selten wurden die Außenspieler eingesetzt, das Spiel in die Breite gezogen. Dafür konnte man sich auf manch eine herausragende Parade des Schlussmanns Silvio Heinevetter verlassen.

In der zweiten Halbzeit dagegen gelang weder ihm noch seinem Torhüter-Kollegen Petr Stochl eine ihrer sonst so überragenden Paraden. Und da sich die Kieler Abwehr immer besser auf den ein wenig motononen Stil der Hausherren einstellte, konnten sich die Norddeutschen dann gegen Ende des Spiels immer deutlicher absetzen. Torerfolge der Berliner wurden Mangelware.
 
So durften sich denn die Nordlichter am Ende der Partie zufrieden mit einem deutlichen Sieg im Gepäck gen Heimat aufmachen, um während der Busfahrt von weiteren Pokalerfolgen zu träumen. Die Berliner dagegen – und das sah das Publikum ebenso – konnten erhobenen Hauptes die Halle verlassen: Es gibt halt Gegner, gegen die man durchaus verlieren darf. Die Kieler gehören in jedem Fall zu dieser Kategorie. Ihnen von hier aus weiterhin viel Erfolg auf ihrem Weg. Den Füchsen wiederum ist die Gunst ihrer Zuschauer auch in Zukunft sicher, daran hat die heutige Niederlage nichts geändert.


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