14.12.2012
“Die Schonzeit ist vorbei” lautet der aktuelle Slogan der Füchse
Berlin. Gemeint ist dabei wohl, dass sich nun alle aktuellen und
künftigen Gegner des Berliner Handball-Erstligisten in Acht nehmen
sollten. Ein Rückblick auf die vergangenen Jahre, in denen sich die
ehemaligen “Reinickendorfer Füchse” durch den zähen Einsatz von Manager
Bob Hanning und seinem Team ihren Weg aus der Unterklassigkeit in die
Spitze des deutschen Handballs bahnten, deutet an, dass diese Warnung
nicht ohne Grund ausgesprochen wird.
Heute Abend sollte sich nicht in der Bundesliga, sondern im DHB-Pokal
eine ganz besondere Mannschaft in Acht nehmen: Mit der THW Kiel reiste
eine Mannschaft an, die sich seit Jahren unter den TOP-Platzierungen in
Deutschland und sogar in Europa aufhält. In der Max-Schmeling-Halle
sollte zwischen den Kontrahenten im Achtelfinale entschieden werden, wer
sich die Hoffnung auf einen Pokalerfolg erhalten darf.
Um es vorwegzunehmen: Im Leben geht es nie immer nur bergauf und
Fuchsi, das beim Publikum beliebte Maskottchen der Füchse Berlin, hatte
schon das richtige Gespür. Am Ende des Spiels mussten sich die Füchse
als Tabellenzweiter der Handball-Bundesliga der aktuell führenden THW
Kiel mit 28:39 daheim geschlagen geben. Hatte es in der ersten Halbzeit
noch so ausgesehen, als könnten die als Außenseiter angetretenen
Hausherren dem Favoriten Paroli bieten, war davon am Ende leider nicht
mehr so viel zu sehen.
Zu keinem Zeitpunkt des Spiels gelang den Füchsen eine Führung.
Vielmehr machte man sich während des gesamten Spielverlaufs Gedanken, ob
und ggf. wie lange die Berliner dranbleiben könnten. So konnten in der
ersten Spielhälfte noch zahlreiche Angriffe auch dann noch erfolgreich
abgeschlossen werden, selbst wenn das Spiel zu einfallslos und
durchsichtig nur mit Willen und Einsatz durch die Mitte betrieben wurde.
Zu selten wurden die Außenspieler eingesetzt, das Spiel in die Breite
gezogen. Dafür konnte man sich auf manch eine herausragende Parade des
Schlussmanns Silvio Heinevetter verlassen.
In der zweiten Halbzeit dagegen gelang weder ihm noch seinem
Torhüter-Kollegen Petr Stochl eine ihrer sonst so überragenden Paraden.
Und da sich die Kieler Abwehr immer besser auf den ein wenig motononen
Stil der Hausherren einstellte, konnten sich die Norddeutschen dann
gegen Ende des Spiels immer deutlicher absetzen. Torerfolge der Berliner
wurden Mangelware.
So durften sich denn die Nordlichter am Ende der Partie zufrieden mit
einem deutlichen Sieg im Gepäck gen Heimat aufmachen, um während der
Busfahrt von weiteren Pokalerfolgen zu träumen. Die Berliner dagegen –
und das sah das Publikum ebenso – konnten erhobenen Hauptes die Halle
verlassen: Es gibt halt Gegner, gegen die man durchaus verlieren darf.
Die Kieler gehören in jedem Fall zu dieser Kategorie. Ihnen von hier aus
weiterhin viel Erfolg auf ihrem Weg. Den Füchsen wiederum ist die Gunst
ihrer Zuschauer auch in Zukunft sicher, daran hat die heutige
Niederlage nichts geändert.
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