Montag, 14. November 2016

Handmade aus Berlin

25.04.2012:

Die Hauptstadt ist für ihre Kulturlandschaft, die zahlreichen Parties oder auch ihr Flair bekannt. Immer wieder machen aber auch hier hergestellte Produkte und ihre „Macher“ auf sich aufmerksam. Besonders ansprechend finde ich solche, die ich zumindest nicht unbedingt in unserer Großstadt erwartet hättet.



Ein für mich aktuelles Beispiel dafür ist ein kleines „Zwei-Frauen-Projekt“, das sich der handgefertigten Herstellung von Bio-Marmeladen verschrieben hat. So etwas hätte ich sicherlich im obstreichen Umland der Hauptstadt erwartet, aber nein, die beiden Akteurinnen sind mitten in Kreuzberg aktiv. Und dieses Außergewöhnliche, das auch wiederum das Bunte und die Vielfalt der Stadt widerspiegelt, rechtfertigt es nach meiner Meinung, diese Idee hier vorzustellen. 

Ähnliches dachten sich offensichtlich auch einige regionale Radio- und Fernsehsender, die ebenfalls schon berichteten.
In einer kleinen, ehemaligen Bäckerei in der Obentrautstr. haben sie sich einquartiert, „nicht weil der Laden so überzeugte, sondern weil wir eine ausreichend große Küche für die Anfertigung unserer Marmeladen suchten“, verrät mir Lillevi Hansen. Der Laden für den Verkauf der Produkte sei dann quasi als Zugabe zu sehen. Und dennoch ist gerade die mit altem Küchenmobiliar ausgestattete Verkaufsfläche ein Hingucker, die die selbst gekochten Marmeladen in den schmucken Gläsern mit den händisch angebrachten Etiketten stilecht präsentiert.


„Wir beziehen den Großteil unserer Zutaten von regionalen Bio-Obstbauern. Deswegen haben wir auch den Slogan `regional und saisonal´ gewählt“ klärt mich Gabriele Kutzborski auf. Aber das macht es auch so schwer, noch kreativer zu sein: Gerne würde die beiden noch mehr an frühere Traditionen anknüpfen und Aufstriche produzieren, die man sonst nicht so ohne weiteres erhält. Zum Beispiel sei es ein erklärter Wunsch, einmal eine Kombination mit Hagebutten anzubieten. Doch, auch wenn sie allerorts in freier Wildbahn wachsen, entsprechen sie so doch nicht dem selbstauferlegten Anspruch an Bio-Qualität. Und ein entsprechender regionaler Obsthof, der für Nachschub an diesem Rohstoff sorgen könnte, der wird noch immer gesucht.

Insofern darf man gespannt sein, welch überraschende Kreationen künftig noch auf Kreuzberger Boden entstehen werden.


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