Donnerstag, 6. Februar 2014

Heinz Rudolf Kunze in der Columbia-Halle Berlin

Ich gebe es zu, ich habe ihn ein wenig aus den Augen verloren. Vielleicht zu Unrecht, aber dennoch ist es so.



In den 80ern wurde Heinz Rudolf Kunze erst mit „Lola“ und später vor allem mit „Dein ist mein ganzes Herz“ bekannt. Zunächst war er als progressiver Liedermacher gestartet, häufiger Kritiker und wusste eh alles besser. Aber mit den eben genannten Titeln gab es dann, ich meine etwa Mitte der 80er Jahre, bei ihm einen Bruch und er wirkte plötzlich wesentlich angepasster.



Nach diesen Erfolgen verschwand er von der Bildfläche oder jedenfalls von ihrer vordersten Front und den ganz großen Bühnen. Ich habe jetzt ein wenig nachgelesen und festgestellt, dass er sich nach einigen ups and downs dann auch dem Musical-Bereich zugewandt hatte. Mehrere Goldene Stimmgabeln und weitere Preise wurden ihm für sein künstlerisches Engagement verliehen. Mittlerweile hat er einige weitere Alben veröffentlicht, die jedoch alle nicht an die früheren Erfolge anknüpfen konnten.




Auf anderen Spielfeldern ist Heinz Rudolf Kunze aber nach wie vor aktiv, sei es als Songwriter – hat sogar eine Hymne für einen Kirchentag geschrieben - , Dozent an der Hochschule Osnabrück und in einigen anderen Bereichen der Kultur aber auch Gemeinnützigkeit. 



Am Mittwoch Abend war er nun in der Berliner Columbia-Halle zu Gast. Im Gepäck hatte er, wie soll es auch anders sein, neue und alte Songs, lässt zwischendurch mal erkennen, warum er früher für seinen Wortwitz so angesehen und manchmal fast ein wenig gefürchtet war. Und doch, irgendwie mag ich ihm weder den stimmungsmachenden Schlagersänger noch den freiheitsliebenden Rocksänger so richtig abnehmen: 



Vielleicht war das schon immer mein Problem mit ihm, dass ich ihn weder in der einen noch in der anderen Rolle authentisch fand und vielleicht auch genau deswegen mit ausbleibenden Kassenfüllern aus den Augen verloren habe. Unbewusst bestätigt er mich schon in seinem zweiten Song: „Glaub keinem Sänger“ ist der Titel. Zahlreiche andere Gästen halten sich an diese Empfehlung aber nicht.



















Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen